Die NFL zu Gast in der Mainmetropole
Leon Wess: "Die Stimmung in München war noch besser"
Fotos: Privat
15.11.2023 / FRANKFURT AM MAIN -
Ihn dürften viele deutsche Football-Fans beneiden. Leon Wess, selbst Spieler der Fulda Saints, ist so etwas wie ein Ticket-Glückskind, wenn es um die NFL geht. Nachdem er im letzten Jahr schon beim ersten NFL-Spiel auf deutschem Boden in München live dabei war, ergatterte er auch diesmal wieder Tickets für das Spiel der New England Patriots gegen die Indianapolis Colts in Frankfurt. Und als wäre das nicht schon mehr als genug, saß er auch noch bei einem der London-Games auf der Tribüne.
Wess kann also die Atmosphären in den Städten und Stadien gut vergleichen. Eines ist aber überall gleich. Wenn die NFL kommt, sind Show und Spekatkel nicht weit. Die Spiele und alles darum herum sind ein einziges großes Event. Wer gegen wen spielt, ist da nur zweitrangig.
50.000 singen "Country Roads"
So auch beim sportlich unattraktiven Spiel zwischen den Patriots und den Colts vergangenen Sonntag in Frankfurt. In der Bundesliga vielleicht vergleichbar mit dem Spiel Darmstadt 98 gegen Mainz 05 vom vergangenen Freitag. "Da beide Mannschaften aktuell zu den schlechteren Teams zählen, habe ich schon damit gerechnet, dass es ein Spiel Not gegen Elend werden könnte. So ist es dann ja auch gekommen", sagt Wess. Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch. "Die Atmosphäre war mega. Der Stadionsprecher hat sich schon den einen oder anderen Kniff einfallen lassen, um die Leute mitzunehmen. Da fiel das schlechte Spiel nicht so sehr ins Gewicht." Am Ende gewannen die Colts übrigens mit 10:6 gegen das ehemalige Team von Superstar Tom Brady. Wess, der nun den Vergleich zwischen beiden Spielorten hat, sagt: "Aus meiner Sicht war die Stimmung in München vor einem Jahr noch besser. Das war einfach unvergleichlich. Es lag zwar sicherlich auch daran, dass es das erste Spiel überhaupt auf deutschem Boden war, aber in Zukunft wird sich alles an dieser Atmosphäre messen müssen", sagt er.
In London werden schon seit 2007 Spiele ausgetragen
Ob diese Stimmung noch einmal erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Den Premieren-Effekt gibt es eben nur einmal. Das war auch an den Einschaltquoten im deutschen Fernsehen zu sehen, die dieses Jahr deutlich niedriger ausfielen als noch letztes Jahr. Irgendwann wird eben jedes Spektakel ein Stück weit Normalität.