Dachboden-Schätze
Außergewöhnliche Bilder zur Stadtgeschichte im Kapitelsaal ausgestellt
Fotos: Christopher Göbel
11.11.2023 / BAD HERSFELD -
Wer einen Dachboden hat, lagert dort normalerweise alles, was nicht für den täglichen Gebrauch nötig ist. Auf manchem Dachboden ruhen wahrscheinlich wahre Schätze, die längste aus den Augen und dem Gedächtnis ihrer Besitzer verschwunden sind. Der Dachboden eines Museums ist aber oft eine wahre Fundgrube - so auch in Bad Hersfeld. Der Förderkreis Museum, namentlich die beiden Vorsitzenden Michael Adam und Dr. Christoph Harlfinger, haben sich vor einiger Zeit genau dort auf die Suche gemacht. Und sie sind dort auf wahre Schätze gestoßen.
"Wir haben rund eineinhalb Jahre auf diese Ausstellung hingearbeitet", sagte Michael Adam zur Eröffnung. "Diese Ausstellung soll wachrütteln, welche Schätze in unserem Museum noch vorhanden sind. Wir werden daran weiterarbeiten", so Adam.
Zeitzeugen der Stadtgeschichte
Von einer "bemerkenswerten Ausstellung" sprachen Bürgermeisterin Anke Hofmann und Stadträtin Aysegül Dogan. "Sie ist einmalig in ihrer Art und der Dank der städtischen Gremien gilt dem Förderkreis Museum, aber auch den zahlreichen Spendern und Paten", sagte Dogan. Die Bilder hätten einen "unermesslichen ideellen Wert und seien "stumme Zeitzeugen". "Die Bilder erstrahlen in neuem Glanz und die Stadt sucht nach einer ständigen Unterkunft für sie", sagte Hofmann.Zwölf Bilder sind restauriert
Doch zurück zur Ausstellung: "Wir haben bisher zwölf der Bilder restaurieren lassen", so Harri Krappitz, der Schatzmeister des Förderkreises. 25.000 Euro sind dafür benötigt worden. "Die Restaurierung eines Bildes kostet zwischen 500 und 5.000 Euro", sagte Krappitz. Vier der ausgestellten Werke harren noch einer Restaurierung, wofür der Verein noch Sponsoring-Paten sucht.Landschaftsbilder und Porträts
Neben den Gemälden sind auch Stadt-Ansichten, das Lullusfeuer und die Mückenstürmer, Politiker der Vergangenheit und Porträts unbekannter Menschen zu sehen. Und dann sind da noch Bilder, die mit dunkleren Zeiten der Stadtgeschichte in Verbindung gebracht werden: Ein Porträt von Kurdirektor Dr. Hans Ronge, der eine Nazi-Vergangenheit hatte, und vier Bilder, die während des Nazi-Regimes von Ernst Metz gemalt wurden und Krieg und Militär vergangener Zeiten in den Vordergrund stellen.Die Ausstellung "Die Schätze vom Dachboden" im Kapitelsaal des Stadtmuseums ist bei freiem Eintritt dienstags bis samstags von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr zu sehen. "Wir freuen uns natürlich auch über Spenden, damit wir noch weitere Bilder restaurieren lassen können", so Michael Adam. (Christopher Göbel) +++