Verzicht auf Kirchenkreisumlage

Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Fulda tagte im Haus Oranien

Pfarrer Marvin Lange appellierte an die Gemeinden, Einsparmöglichkeiten zu prüfen und sich für die Zukunft gut aufzustellen.
Fotos: Stefan Bürger

07.11.2023 / FULDA - Im Evangelischen Zentrum Haus Oranien tagten am vergangenen Samstag rund 70 Synodale unter der Leitung des Vorsitzenden Andreas Maraun. Die Kreissynode beschloss die Haushalte des Kirchenkreises, des Kirchenkreisamtes und des Diakonischen Werks Fulda für die Haushaltsjahre 2024/2025. Diese hatte die stellvertretende Leiterin des Kirchenkreisamts, Claudia Schröder, vorgestellt. Um die Kirchengemeinden zu entlasten und ihnen Zeit zur Haushaltskonsolidierung zu geben, werde einmalig auf die Kirchenkreisumlage verzichtet. Der stellvertretende Dekan, Pfarrer Marvin Lange, appellierte an die Gemeinden, Einsparmöglichkeiten zu prüfen und sich für die Zukunft gut aufzustellen.



Lange rief dazu auf, sich solidarisch mit den hier lebenden Juden zu zeigen. Dies könne auch durch konkrete Taten geschehen, etwa indem man am 9. November Veranstaltungen jüdischer Gemeinden besuche. In seinem Bericht an die Synode sagte Lange, dass es einen aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge von Dekan Bengt Seeberg gebe, der nach Abschluss des kirchlichen Auswahlverfahrens bekannt gegeben werde.

"Es ist wichtig, multiprofessionelle Teams zu bilden"

Im Kirchenkreis Fulda seien derzeit die Pfarrstellen in Bad Salzschlirf-Großenlüder und Burghaun-Rothenkirchen unbesetzt. Mit nur zwei Vakanzen stehe Fulda im Vergleich mit anderen Kirchenkreisen gut da. Künftig werde es schwerer, Pfarrstellen besetzen zu können, warnte Lange. Grund sei weniger die Kürzung von Pfarrstellen durch die Landeskirche als vielmehr der Mangel an Pfarrern. Daher sei es umso wichtiger, künftig multiprofessionelle Teams zu bilden. "Pfarrer müssen nicht alles machen – es ist gut und klug, wenn andere Berufsgruppen am Bau des Reiches Gottes und seiner Kirche mitwirken", sagte Lange.

Pfarrerin Natascha Weigelt stellte den Stand des Projekts "Christkindhelfer" vor. 30 Weihnachtswünsche seien bereits eingegangen, auch zahlreiche Spenderinnen und Spender hätten ihre Bereitschaft zur Unterstützung des Projekts signalisiert.

Das Thema Kirchenasyl wurde den Synodalen von Pfarrerin Anke Heil von der Lutherkirche erläutert. Einige Kirchengemeinden bringen Flüchtlinge in kirchlichen Gebäuden unter, um sie vor Abschiebung zu schützen, wenn begründete Zweifel an einer gefahrlosen Rückkehr in ihr Heimatland bestehen, sagte Heil.

Auch eine Wahl stand auf der Tagesordnung der Kreissynode: Theresia Vonderau-Fern aus der Bonhoeffergemeinde wurde als stellvertretendes Mitglied in den Kirchenkreisvorstand gewählt. (pm) +++

vlnr. Mitglied des Kirchenkreisvorstands Theresia Vonderau-Fern, Pfarrerin Natascha Weigelt, der Vorsitzende der Kreissynode, Andreas Maraun, der stellvertretende Dekan Marvin Lange, die stellvertretende Leiterin des Kirchenkreisamts, Claudia Schröder und Pfarrerin Anke Heil.

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