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Emotionales Wochenende für Birkel-Brüder

Wiedersehen mit Joachim Deckarm und Heiner Brand in Gummersbach

Tolles Wochenende in Gummersbach. Von links: Herbert Deckarm, Gerald Birkel, Joachim Deckarm und Reiner Birkel
Foto: privat

01.11.2023 / REGION HEF-ROF - Es war ein emotionales Wochenende für Gerald und Reiner Birkel vom TV Eitra. Auf Einladung von Herbert Deckarm und dem VfL Gummersbach besuchten die ehemaligen Handballer und Trainer des TV Eitra das Bundesligaspitzenspiel zwischen dem VfL Gummersbach und den Füchsen Berlin, bis dahin noch verlustpunktfreier Tabellenführer der Handball-Bundesliga. Zudem besuchten die Brüder auch den Handball-Weltmeister von 1978, Joachim Deckarm.



Bereits kurz nach der Ankunft im Hotel, Quartier auch der Füchse Berlin, wurden sie von Manager Bob Hanning begrüßt, der sich noch gut an den TV Eitra, aber auch an viele Besuche in Rotenburg in der damaligen Meirotels-Halle erinnern konnte.

Vor Spielbeginn gab es dann endlich nach vier Jahren ein herzliches Wiedersehen mit Joachim Deckarm, seinem Bruder Herbert und dessen Frau Martina vor der Schwalbe-Arena am Heiner-Brand-Platz. "Heute sind sie unsere Ehrengäste, denn mir wurde berichtet, dass sie in den letzten 25 Jahren unterstützt durch einige Handballfreunde aus ihrer Region bereits fünfzehn Reha-Aufenthalte für Joachim in Rotenburg und Bad Hersfeld organisiert haben", begrüßte der erste Vorsitzende des VfL Gummersbach, Dieter Brüning, die Gäste aus Waldhessen.

Treffen mit Joachim Deckarm bei seinem Verein

Kaum im VIP-Raum angekommen, wartete die nächste Überraschung, denn der ehemalige Nationalspieler und Spielmacher der Füchse Berlin, Wallau-Massenheim, TV Hüttenberg sowie der HSG Wetzlar, Walter Don, begrüße seinen Freund Joachim Deckarm sowie seine Bekannten Gerald und Reiner Birkel. In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Schwalbe-Arena konnte der ehemalige Spieler des VfL und einst weltbeste Handballer Joachim Deckarm mit seinen Gästen in der ersten Halbzeit einen überragenden Tabellenführer aus Berlin auftrumpfen sehen.

Als die Gäste in der 40. Minuten bereits einen sieben Tore Vorsprung herausgespielt hatten, drohte ein Desaster für das junge VfL-Team. Doch wie auf Knopfdruck wendete sich plötzlich das Blatt und mit Unterstützung des fantastischen Publikums holte Gummersbach Tor um Tor auf und schlussendlich ein verdientes Unentschieden. Darüber freuten sich nicht nur Joachim und sein ehemaliger Mannschaftskollege Heiner Brand, der noch in der Halbzeit mit Joachim den Spielverlauf erörterte, sondern auch Gerald und Reiner Birkel gemeinsam mit über viertausend VfL-Fans.

Am nächsten Morgen erfolgte dann ein rein privater und freundschaftlicher Besuch bei Joachim Deckarm in der Evangelischen Seniorenresidenz in Gummersbach. Hier lebt der 69-Jährige seit sieben Jahren. Damals wechselte er auf Initiative seines Bruders Herbert und seines Freundes Heiner Brand, Mitglied des Joachim-Deckarm-Fonds der Sporthilfe, von seinem Heimatort Saarbrücken nach Gummersbach. Heiner Brand sorgte dann gemeinsam mit Bruder Herbert für ein Umfeld, das Joachim viel Abwechselung bietet, mit dem regelmäßigen Besuch der Heimspiele des VfL sowie abwechselnden Besuchen seiner ehemaligen Mannschaftskameraden, der großen VfL-Familie.

Neben Gerald und Reiner Birkel war es Heiner Brand, der Joachim an diesem Vormittag einen Besuch abstattete. Bei guten Gesprächen und dem von Joachim geliebten Würfelspiel verging die Zeit sehr schnell und vor dem Mittagessen machten sich die Birkel-Brüder wieder auf die Heimreise. "Ich habe mich sehr über Euren Besuch gefreut und lade Euch schon jetzt ganz herzlich zu meinem 70. Geburtstag am 19. Januar nach Gummersbach ein". Mit diesen Worten verabschiedete Joachim Deckarm seine Freunde, die sich schon jetzt auf das Wiedersehen freuen.

Hintergrund: Joachim "Jo" Deckarm (* 19. Januar 1954 in Saarbrücken) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler. Er wurde mit dem VfL Gummersbach dreimal Deutscher Handballmeister und zweimal Europacupsieger. Darüber hinaus absolvierte er 104 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft, mit der er die Handball-Weltmeisterschaft 1978 gewann. Am 30. März 1979 verunglückte er in der 23. Spielminute des Halbfinalrückspiels (Europapokalspiel der Pokalsieger) des VfL Gummersbach in Tatabánya, Ungarn, schwer. Er stieß bei einem Tempogegenstoß mit seinem ungarischen Gegenspieler Lajos Pánovics unglücklich zusammen und fiel zu Boden.

Dabei stürzte er mit seinem Kopf ungebremst auf den nur mit einer dünnen PVC-Schicht überzogenen Betonboden, sodass er einen doppelten Schädelbasisbruch, einen Gehirnhautriss und schwere Gehirnquetschungen davontrug.  Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, in dessen Folge er monatelang im Koma lag und bis heute auf Hilfe angewiesen ist. (kku/pm)+++

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