Neue Jungjäger

Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche: Den Schöpfer im Geschöpf ehren

Beim Jägerschlag
Fotos: Marius Auth

28.10.2023 / FULDA - Am 3. November gedenken Jäger in ganz Deutschland und in Teilen Europas ihres Schutzheiligen Sankt Hubertus, Pfalzgraf von Burgund. Er wird als Begründer einer nachhaltigen und waidgerechten Jagd angesehen. Am Freitagabend hatte die Jäger- und Gebrauchshundevereinigung (JGV) Rhön-Vogelsberg zur Hubertusmesse mit anschließendem Jägerschlag in die Stadtpfarrkirche Fulda geladen.



Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein zügelloser Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Weder christliche Feiertage noch ethische Grundsätze hinderten den Jäger, seiner Leidenschaft hemmungslos nachzugehen. Nachdem seine Frau gestorben war, ging er als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, um dort über seine Trauer hinwegzukommen und ernährte sich ausschließlich durch die Jagd.



Eine Begegnung mit einem Hirsch, der ein leuchtendes Kreuz zwischen seinen Geweihstangen trug, bekehrte ihn und ließ ihn erkennen, dass die Jagd nicht allein dem Selbstzweck dient, sondern ein Dienst an der Natur mit weitreichender Verantwortung ist. Diese "Achtung vor dem Geschöpf" ging als Waidgerechtigkeit in die Verhaltensgrundsätze der Jägerschaft ein. Der Heiliggesprochene wird meist mit Jagdhund und Jagdhorn kniend vor dem "Hubertushirsch" dargestellt, bewaffnet mit Schwert und Spieß. Hubertusmessen werden Anfang November von Jagdhornbläsern begleitet und in feierlich geschmückten Kirchen gehalten.

Feierlicher Jägerschlag



Die Messe wurde musikalisch begleitet durch das Bläsercorps der JGV Rhön-Vogelsberg als auch das Parforcehorn-Corps Hoher Vogelsberg, während Ehrendomkapitular Stadtpfarrer Stefan Buß als Zelebrant durch die Messe führte. Im Anschluss wurden die Teilnehmer des vergangenen Jungjägerkurses offiziell und feierlich zu (Jung-)Jägern geschlagen.

Sorge um den Lebensraum Wald

Buß erläuterte in seiner Ansprache die Relevanz des Heiligen Hubertus: "Die jahrhundertealte Tradition der Hubertusmesse zu Ehren einer maßvollen Jagd und eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur hat in der heutigen Zeit nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Den Schöpfer im Geschöpf ehren, das gilt auch für die Sorge um den Lebensraum Wald. Jäger, Förster, Waldarbeiter sind nah dran und bekommen die Veränderungen hautnah mit. Die Gestalt des Hubertus und der 104. Psalm weisen uns auf einen anderen Weg.



Sie rufen uns auf zum Dank für alle Wunder und alle Schönheit der Schöpfung, die wir trotz allem bis heute erleben. Dankbarkeit, etwa für die wunderschöne Färbung des Herbstwaldes, wie sie auch in diesem Jahr wieder zu bestaunen war. Aus solchem Dank und solchem Staunen über die Schönheit der Schöpfung erwächst die Verantwortung, an unserem Platz und mit unseren Möglichkeiten für Gottes Schöpfung einzutreten und den Kräften der Zerstörung zu wehren und zu widerstehen. Gegen alle Resignation und mit aller Zuversicht sprechen wir mit dem Beter des 104. Psalms: "Herr, wie sind deine Werke so groß und so viel. Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter!" (mau) +++

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