Eine gemeinschaftliche Herausforderung
Informationen zu Gefahren aus Starkregenereignissen
Fotos: Gemeinde
14.10.2023 / BAD SALZSCHLIRF -
Im Rahmen des Klimawandels steigen auch die Risiken aus Starkregenwetter. Die Gemeinde Bad Salzschlirf hat diese Risiken analysieren lassen, um Abwehrmaßnahmen zu erarbeiten. Gefördert wird das Konzept aus Mitteln der Klimaschutzrichtlinie des Landes Hessen. Das beauftragte Büro hat nun im Kulturkessel erste Ergebnisse für Bürgerinnen und Bürger sowie die Mandatsträger der Gemeinde vorgestellt. Es gibt einiges zu tun: eine Gemeinschaftsaufgabe für Verwaltung und Bürgerschaft.
Bürgermeister Matthias Kübel begrüßte zur Informationsveranstaltung Diplomingenieur Andreas Blank, vom Wiesbadener Büro Ruiz Rodriguez, Zeisler, Blank. Dieser hatte in den zurückliegenden Wochen Wetterdaten sowie Radar- und Befliegungsdaten für den osthessischen Kurort ausgewertet. Hierdurch ergibt sich ein Kartenmaterial, das die gefährdeten Bereiche des Ortes für intensive (Starkregenindex 4) und außergewöhnliche (Starkregenindex 7) Regenereignisse aufzeigt.
Einführend erläuterte der Experte jedoch erst einmal das Zustandekommen der Daten sowie den Starkregenindex, der die Regenereignisse statistisch erfasst und klassifiziert. Die beiden erstellten Simulationen gehen davon aus, dass das örtliche Kanalsystem durch die Regenmassen ausgelastet ist. Die Karten zeigen durch farbliche Markierungen die gefährdeten Objekte auf. Sie sind auf der Internetseite der Gemeinde unter www.badsalzschlirf.de/rathaus/klimaschutz/ abrufbar.
Blank machte deutlich, dass die Gefahren durch extreme Wetterereignisse nicht nur ein Handeln der Gemeindeverwaltung erfordern, sondern individuelle Abwehrmaßnahmen der Hauseigentümerinnen und –eigentümer. Etwa durch den Einbau von Rückschlagklappen oder die Sicherung von Kellertüren und Lichtschächten. Besonders gefährdete Objekte werden durch die Verwaltung noch gesondert informiert werden.
Außerdem werde Bad Salzschlirf in Kürze an das durch den Landkreis Fulda aufgebaute Frühwarnsystem angeschlossen, das Wetter- und Kanaldaten sowie Flusspegel überwacht. Auch bei den Präventivmaßnahmen habe Bad Salzschlirf bereits einiges durchgeführt. Etwa die Herstellung von Gründächern auf kommunalen Gebäuden, die etwa 25 Liter Wasser pro Quadratmeter aufnehmen. Bei einem Regenereignis der Stufe 4 gehen 40 Liter/ m²in der Stunden nieder.
Andreas Blank rief abschließend noch einmal alle Teilnehmer dazu auf, die Informationen an interessierte Nachbarn und Freunde weiter zu geben. Dazu sei auch eine Internetseite erstellt worden, die das Kartenmaterial sowie weiterführende Informationen zur Verfügung stellt. (pm) +++