Pläne wurden vorgestellt

Eine neue Veranstaltungshalle für das "Königreich"?

Drei mögliche Standorte für die geplante Veranstaltungshalle.
Fotos: Arnd P. Rössel

14.10.2023 / FLIEDEN - Flieden braucht eine neue Veranstaltungshalle. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, betonte Bürgermeister Christian Henkel bei einer Informationsveranstaltung in Bürgerhaus Döngesmühle vor rund 50 interessierten Bürgern. Der bisherige und heutige Veranstaltungsort für Feierlichkeiten wie Fasching, Konzerte und ähnliches, die bekannte Halle des TV-Flieden, die in den 1960er Jahren erbaut wurde, hat nur noch bis Juli 2028 eine Genehmigung und darf begrenzt Veranstaltungen bis 500 Personen auszurichten.



"Danach ist Schluss", betonte Bürgermeister Henkel. Der Grund: Es gab nie eine offizielle Genehmigung, die Turnhalle als Veranstaltungshalle für Feste zu nutzen. Hinzu kommen die nicht geklärten Eigentumsverhältnisse. Die Halle wurde von TV-Mitgliedern in Eigenbau errichtet, das Grundstück gehört der Gemeinde.

Aus diesen Gründen wurde 2021 unter der Federführung der Architekten Carolin Diel und Frank Neumann vom Architekturbüro Neumann, Mitgliedern aus Gemeindevertretung und Vorstand sowie Vereinen eine Arbeitsgruppe gebildet, welche in einer Machbarkeitsstudie eruieren sollte, welche Möglichkeiten es für den Neubau einer Veranstaltungshalle in Flieden geben würde. Nach dem Gemeindevorstand und der Gemeindevertretung wurde an diesem Abend die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert.

Bevor ein möglicher Standort betrachtet wurde, beschäftigte man sich mit möglichen Referenzgebäuden, wie sie in Neuhof und Großenlüder existieren. Wichtig sind Planvorgaben für ein solches Gebäude für etwa 500 Personen, das  heutigen Maßstäben gerecht wird. Ein großer Saal, ein kleinerer Veranstaltungsraum für private Feiern, Küche und Möglichkeiten für Catering, Kühl, Technik und Lagerräume, Sanitär und nicht zu vergessen eine entsprechend große Bühne mit Beleuchtung, Ton und Umkleidemöglichkeiten. Als Flächenbedarf des Neubaus wurden rund 1500 Quadratmeter in Betracht gezogen.

Der Standort: Drei Möglichkeiten wurden zu Beginn der Planungsphase in Betracht gezogen. Das Mehlergelände mit Gebäude. Standort zwei: Hinter dem Stadion am Paddelteich sowie Standort drei: Das Messegelände.

Das Mehlergelände/Bau hätte den Charme, dass auf ein bereits existierendes Bauwerk zurückgegriffen werden könnte. Dagegen spricht, wie auch schon wie in früheren Überlegungen betrachtet, die Größe und dass das Objekt nur angemietet werden können. Auf der einen Seite schön, schilderte Bürgermeister Christian Henkel, dass man eine große Investition sparen könnte und nur die laufenden Kosten für Miete und Unterhaltung den Haushalt belasteten. Auf der anderen Seite, was passierte am Ende des Mietvertrages und zum anderen wäre die Halle, da zu groß, noch für andere Firmen zu vermieten. Konflikte wären vorprogrammiert.

Standort 2: Der Paddelteich. Eigentlich des schönste Ort für eine Neuerrichtung. Hier gab Bürgermeister Henkel zu Bedenken, dass rund eine halbe Million Euro mehr allein für die Errichtung der Feuerwehrzufahrt entstehen würden. Weitere Risiken seien die Tragfähigkeit des Bodens sowie die heutigen Anforderungen an Emissionswerte. Die geplanten Kosten hierfür laut heutigem Stand würde die Gemeinde mit 9,5 Millionen Eure belasten.

Blieb zu guter Letzt nur der Standort 3,  das Messegelände in der Betrachtung übrig, welches in der Arbeitsgruppe die meiste Zustimmung erhielt. Hier könnte ein großer Saal für 550 Besucher entstehen, einer entsprechend großer Bühne sowie ein kleiner Saal mit 85m² Nutzfläche. Baugrund, Emissionswerte und Zufahrten würden in einem akzeptablen Zustand liegen, schilderten die beiden Architekten. Die entstehenden Baukosten liegen derzeit bei ca. 7,8 Millionen Euro.  Hinzu kommen nochmals rund eine Million Euro für die Einrichtung, sodass mit Gesamtkosten vom 8,8 Millionen Euro zu rechnen ist.

In der nachfolgenden Diskussion wurden sachliche Fragen erörtert wie zur Bauzeit, die sich auf 13 bis 15 Monate erstrecken könnte.   Baubeginn könnte frühestens 2025 sein, sofern die Gremien und Behörden dem Vorhaben zustimmen. Fördergelder gibt es für dieses Vorhaben derzeit leider nicht.

Bleibt zuletzt noch die Frage offen, was passiert nach Fertigstellung des neuen Bürgerhauses mit der alten TV-Halle. Diese kann laut Aussage von Bürgermeister Henkel relativ einfach restauriert werden und soll zukünftig als reine Sporthalle weiter genutzt werden. (Arnd Rössel).

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