Fertigstellung Ende 2028
Ersatzneubau der Thalaubachtalbrücke: 87 Millionen Euro für Leuchtturmprojekt
Die Thalaubachtalbrücke bei Eichenzell-Döllbach
Fotos: Medienkontor Fulda
24.10.2023 / EICHENZELL -
Die Thalaubachtalbrücke bei Eichenzell-Döllbach im Landkreis Fulda wurde 1968 gebaut und ist der heutigen Verkehrsbelastung der Rhön-Autobahn 7 nicht mehr gewachsen. Bis Ende 2028 entsteht deshalb direkt daneben ein Neubau im aufwendigen Taktschiebeverfahren. Beteiligt ist das heimische Unternehmen Kropp aus Großenlüder.
87 Millionen Euro werden insgesamt ausgegeben, um die neue Brücke mit einer Länge von 312 Metern zu bauen - in 38 Metern Höhe spannt sich der Neubau dann übers Tal. Auftraggeber ist die Autobahn GmbH, als ausführendes Unternehmen hat die Kropp Bau GmbH rund 50 Mitarbeiter auf der riesigen Baustelle und erstellt den ersten Bauabschnitt, die Richtungsfahrbahn Fahrtrichtung Kassel, mit einem Auftragsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Bevor Ende 2024 der Teilbereich der neuen Brücke, auf der die Verkehrsströme Richtung Fulda fließen werden, in Betrieb genommen werden wird, bietet sich den Verkehrsteilnehmern auf der alten Brücke nebenan ein spektakuläres Bild der Baustelle: "Wir fertigen die Brückenteile vor und schieben sie dann nacheinander auf die Pfeiler. Dieses Taktschiebeverfahren ermöglicht eine besonders effiziente Fertigung, bei der die 25 Meter langen Teile vor Ort im sogenannten Taktkeller erstellt werden und dann mit Hub- und Schubpressen an die richtige Stelle verschoben werden", erklärt Oberbauleiter Gernot Rott.
Gewaltige Dimensionen
Schritt für Schritt wächst so die neue Brücke ans andere Ende des Tals. Die Dimensionen sind gewaltig: 12.000 Tonnen wiegt der Überbau, den die Pfeiler tragen müssen. Die werden aus 4.600 Kubikmetern Beton gegossen und können dank der technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte wesentlich leichter und filigraner als ihre Vorgänger erbaut werden und ragen 30 Meter tief ins Erdreich. Die Pfeiler sind bereits fertig, im Oktober wird der Oberbau betoniert. Anfang 2024 soll der Rohbau des Teilbereichs Richtung Fulda fertig sein, dann erfolgen Versiegelung, Anlegen von Bitumenbahnen und der Asphaltschicht sowie der Anschluss der Brückenentwässerung. Weil die alte Autobahnbrücke zu diesem Zeitpunkt noch weiter befahren wird und die neue Brücke 13 Meter nördlich davon liegt, muss erst der Anschluss an die Autobahn erfolgen.
Wenn Ende 2024 die neue Brücke in Fahrtrichtung Fulda fertig ist, wird die alte abgerissen - bis die andere Teilbrücke für die entgegengesetzte Fahrtrichtung Würzburg fertig ist, wird bereits der gesamte Verkehr über die neue Brücke geleitet werden. Erst im zweiten Halbjahr beginnen die Arbeiten für die Teilbrücke in die andere Fahrtrichtung. Nicht nur die neue Brücke ist gewaltig, sondern auch die Arbeiten rundherum: "Für die Verlegung der neuen Autobahntrasse nach Osten müssen allein 170.000 Kubikmeter Boden und Fels abgetragen werden. Für die Hangsicherung ist eine Spritzbetonwand von 15.800 Quadratmetern erforderlich", so Rott. Die Inbetriebnahme des 2. Teilbauwerks Richtung Würzburg ist für Ende 2028 geplant. (mau) +++