Klares Wählervotum
Andre Wenzel siegt mit 70,65 Prozent und wird der nächste Bürgermeister
Fotos: Christopher Göbel
09.10.2023 / SCHENKLENGSFELD -
Alles neu macht der Mai, könnte man für die Gemeinde Schenklengsfeld (Kreis Hersfeld-Rotenburg) sagen. Denn zum 30. April endet die Amtszeit von Bürgermeister Carl Christoph Möller (SPD), der seinem Herausforderer Andre Wenzel von der Bürgerliste Schenklengsfeld bei der Bürgermeisterwahl unterlag (O|N berichtete live aus dem Schenklengsfelder Rathaus).
Die Wahlbeteiligung lag bei 78,41 Prozent. Das bedeutet, dass 2.844 der insgesamt 3.627 Wahlberechtigten den Gang zur Urne angetreten hatten. Auf Wenzel entfielen 1.948, auf Möller 829 Stimmen. 67 Wahlzettel waren ungültig. Möller erhielt nur im Ortsteil Landershausen mehr Stimmen als Wenzel (52,69 Prozent). In allen anderen 13 Wahlbezirken hatte Wenzel die Nase vorn. Die größte Zustimmung erhielt er im Ortsteil Wippershain mit 87,64 Prozent.
"Der Tag zieht sich wie Kaugummi"
Im Sitzungszimmer des Rathauses hatten sich bereits kurz nach 18 Uhr schon zahlreiche Bürgerinnen und Bürger eingefunden, die der Präsentation beiwohnen wollten. Bürgermeister Möller und Herausforderer Wenzel waren ebenfalls vor Ort. "Der Tag zieht sich wie Kaugummi", so Wenzel, dem die Aufregung anzusehen war. Er hatte bereits um die Mittagszeit gewählt. Umso größer war dann die Freude bei dem 39-Jährigen, als Wahlleiter Jens Trabert das Wahlergebnis offiziell verkündete. "Ich bin ja nicht oft sprachlos, aber jetzt...", so Wahlsieger Andre Wenzel.Die Bürgermeister-Kollegen Anke Hofmann (Bad Hersfeld), Andre Stenda (Hohenroda), Julian Kempka (Friedewald) und Timo Heusner (Philippsthal) und der Schenklengsfelder Vorsitzende der Gemeindevertretung, Rainer Daube, sprachen Wenzel ihre Glückwünsche aus. "Die Blumen sind für Ihre Gattin - sozusagen als Voraus-Entschuldigung dafür, dass Sie demnächst viele Termine haben werden", scherzte Rohrbach.
Enttäuschung beim Noch-Bürgermeister
"Es ist sehr schade, dass ich nicht wiedergewählt worden bin", so Amtsinhaber Carl Christoph Möller im Gespräch mit O|N. Er habe die Gemeinde "durchsaniert". "Ich bin sehr enttäuscht, dass dies nicht gewürdigt wurde", so Möller. Dennoch gratulierte er seinem Nachfolger herzlich und bot direkt am Wahlabend an: "Ruf mich einfach an, dann machen wir Termine aus, wann ich dich einarbeite", so Möller zu Wenzel."Die zehn Monate vor der Wahl waren schon anstrengend", so Wenzel gegenüber O|N. "Der Rucksack ist nach dem Ergebnis sehr viel kleiner geworden. Ich danke meiner Familie und meinen Unterstützern - das ist nicht selbstverständlich", so Wenzel. Mit Ehefrau Katharina und seiner Familie sowie einigen Gästen ließ Wenzel, der sein neues Amt am 1. Mai 2024 antreten wird, den Wahlabend ausklingen. (Christopher Göbel) +++