Tag der Deutschen Einheit auf Point Alpha
"Man kann nicht nicht politisch kommunizieren"
Alle Fotos: Johannes Schneider
04.10.2023 / RASDORF (RHÖN) / GEISA - Der 3. Oktober ist der wichtigste Feiertag in Deutschland, weil er an ein großartiges Ereignis erinnert: die Wiedervereinigung. Es ist ein Tag, um zu danken und zu beten. Besondere Symbolkraft für dieses Wunder hat Point Alpha. "Es sind kirchliche und zugleich politische Erfolgsgeschichten des Protests gegen die Missstände in dieser Welt.
Geschichten von Talenten, die sich entfalten in gelebter Nächstenliebe und im Einsatz für die Menschenwürde derjenigen, die Hilfe bedürfen", hob Superintendent Christoph Ernst in seiner Festpredigt am "Tag der Deutschen Einheit" im US Camp der Gedenkstätte hervor. Der Ökumenische Gottesdienst stand unter dem Thema "Die Kirche und der politische Protest".
An seiner Seite hatte Ernst als Konzelebranten Dechant Markus Blümel und Pater Binesh Mangalan aus Eiterfeld, Pfarrer Roland Jourdan aus Vacha sowie den Theologie-Studenten Marcel Krawietz. Für die Lesung war die Point-Alpha-Mitarbeiterin Katrin Werth zuständig. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Stadtkapelle Geisa unter der Leitung von Stephan Nimmich sowie Sänger und Keyboarder Ariel Arnhold, der das Publikum in der vollbesetzten Halle des US Camp zum Mitsingen und Mitschnipsen zu lateinamerikanischen Rhythmen animierte.
Familientag am authentischen Geschichtsort
Im Anschluss fiel der Startschuss für einen bunten Familientag am authentischen Geschichtsort. Erstmals dabei war das "Geschichtsmobil". Die mobile Ausstellung "Neun Monate, drei Systeme, Millionen Schicksale" zeigte die persönlichen Erfahrungen der thüringischen Bevölkerung unter der NS-Herrschaft sowie der amerikanischen und sowjetischen Besatzung zwischen Januar und September 1945. Der aus Iowa stammende Dr. Michael Luick-Thrams beschäftigt sich intensiv mit der Aufarbeitung der deutschen Kriegsgeschichte(n) und dem Verhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Am "history mobil" lud er die Besucher ein, mit ihm eine transformative Geschichtsreise zu wagen, um am Ende mit neuer Perspektive in die Zukunft zu blicken.Im US Camp öffneten die Buden und Stände für einen kleinen Rhöner Regionalitäten-Markt. Die Standbetreiber hatten unterschiedliche lokale Spezialitäten und Produkte im Angebot. Leckeres aus der Gulaschkanone und vom Grill sowie Getränke servierte die Freiwillige Feuerwehr Geisa.
Es war viel los in der Gedenkstätte. Die Kennzeichen der Autos auf den Parkplätzen verrieten, das Leute aus allen Teilen der Republik angereist waren. Und tausende Gäste nutzen am "Tag der Deutschen Einheit" natürlich die Möglichkeit, um sich in den musealen Ausstellungen im Haus auf der Grenze, in den US-Baracken, auf dem "Weg der Hoffnung" und an den Grenzsperranlagen zu informieren. (pm) +++