"Anschlag auf die Freiheit der Presse"

Pressetermin nach Bootsfahrt: SPD überrascht mit unkonventionellen Regeln

SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser.
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

28.09.2023 / REGION - Furore mitten im hessischen Wahlkampf: Bevor am 8. Oktober die Bürgerinnen und Bürger die Qual der Wahl haben, sorgt ein anstehender Pressetermin der Sozialdemokraten für Diskussion. Im Zuge einer gemeinsamen Main-Bootsfahrt mit den drei Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Anke Rehlinger (Saarland) und Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) sowie SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser, äußerte die Partei den Wunsch, dass möglichst nur weibliche Journalisten dabei sein sollen.



Das geht am Mittwoch aus übereinstimmenden Medienberichten hervor. Der Termin ist für Samstag (30. September) angedacht. Die SPD begründete im Vorfeld ihren Wunsch wohl damit, dass sie "mit Blick auf die ausschließlich weiblichen Gäste der Schifffahrt es thematisch stimmig fänden, wenn auch die Presseplätze mit Frauen besetzt würden". Damit wolle man zwar die männlichen Journalisten nicht abweisen, aber die Partei würde sich "wirklich freuen", wenn die Redaktionen weibliche Vertreter ihres Hauses schicken würden.

Es hagelt Kritik

Die hessische Landespressekonferenz (LPK) zeigte sich am Mittwoch in Wiesbaden empört über dieses Vorgehen. LPK-Vorsitzender Dr. Ewald Hetrodt erklärte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst: "Das ist nicht lustig, sondern ein Anschlag auf die Freiheit der Presse." (mkr) +++

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