Er gründete das Deutsche Tuberkulosearchiv

Trauer um renommierten Fuldaer Lungenfacharzt Dr. med. Robert Kropp (91)

Dr. Robert Kropp aus Fulda verstarb im Alter von 91 Jahren
Foto: Mediennetzwerk Hessen/Volker Nies

27.09.2023 / FULDA - Wenige Fuldaer Mediziner genossen ein solches Renommee wie Dr. Robert Kropp. Über Jahrzehnte gehörte er in der Erforschung der Tuberkulose zu den bundesweit geachteten Spezialisten. Jetzt ist er im Alter von 91 Jahren verstorben.



Kropp ist im westfälischen Unna aufgewachsen. "Als eine Konsequenz aus der Barbarei der NS-Diktatur wollte ich Menschen helfen. Deshalb entschied ich mich für die Medizin." Er studierte in Mainz und Münster und bildete sich ein Jahr am Lutheran Hospital der University of Maryland in Baltimore weiter. Hier zeichnete sich die spätere enge Verflechtung von praktischer ärztlicher Tätigkeit und wissenschaftlicher Arbeit ab.

Seine Assistentenzeit am Klinikum brachte ihn nach Fulda. Hier lernte er seine spätere Frau Christel Olbrich kennen. Sie starb vor sieben Jahren. Nach der Zeit an der Uni-Klinik Frankfurt und zwei Jahren als Oberarzt in einer Lungenfachklinik bei Kassel ließ sich Kropp im Oktober 1970 mit einer eigenen Praxis nieder.

Ehrenamtlich tätig

Seine Praxis führte Kropp – zunächst allein, ab 1994 gemeinsam mit Dr. Reiner Laumen – bis 1999 mit größtem Einsatz. Parallel engagierte er sich in einer Vielzahl von Ehrenämtern, etwa dem Landesvorsitz im Berufsverband der Pneumologen Hessen.

Seine Leidenschaft war die Tuberkulose. Von 1971 bis 2018 veröffentlichte er mehr als 100 Fachaufsätze. In der Medizingeschichte hat Kropp Großes geschaffen: Kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand gründete er 1996 das Deutsche Tuberkulose-Archiv. In diesem Museum sammelte er – zunächst im Keller seines Wohnhauses in Petersberg, dann im Souterrain des Georg-Stieler-Hauses der Kreisvolkshochschule – eine Vielzahl von Gegenständen, die die früheren Therapien der Krankheit illustrieren. Weil die Bestände zunahmen, zog das Archiv 2011 auf das Gelände der Uniklinik Heidelberg.

Rotary Fulda trauert um ein Gründungsmitglied, das sich seit 1981 viele Jahrzehnte für die Ziele des Rotary Clubs eingesetzt und sich 1992/1993 als Präsident engagiert hatte. Für seine Verdienste wurde er mit dem Paul Harris Fellow, eine Anerkennung für Spender, ausgezeichnet. Er sei ein Mensch mit herausragender Persönlichkeit gewesen, erklärt der Rotary Club. Robert Kropp sei empathisch und liebenswürdig gewsesen, mit feinem Humor, tiefgründig und intellektuell unabhängig. Mit ihm habe der Rotary Club einen guten Freund verloren. Kropp hinterlässt zwei Kinder. (Mediennetzwerk Hessen) +++

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