Gewerbesteuer massiv zurückgegangen
Gemeindevorstand beschließt Haushaltssperre für das Jahr 2023
Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune
27.09.2023 / WILDECK -
"Am Montag hat der Gemeindevorstand der Gemeinde Wildeck eine Haushaltssperre für 2023 beschlossen. Hintergrund sind die nennenswerten Rückgänge bei der Gewerbesteuer. Darüber hatte ich in der Gemeindevertretungssitzung in der vergangenen Wochen berichtet", dies teilte der Bürgermeister Alexander Wirth (SPD) am Dienstag in einer Pressemitteilung mit.
Konkret umfasst der Beschluss verschiedene Unterhaltungsmaßnahmen und Investitionen, die zunächst nicht zur Ausführung kommen. Darüber hinaus hat der Gemeindevorstand beschlossen, die Kleinschwimmhalle in der Wintersaison 2023/24 geschlossen zu lassen. "Der Gemeindevorstand ist sich im Klaren, dass kurzfristig sehr unangenehme Entscheidungen anstehen, die in der Bevölkerung wenig Freude erzeugen werden. Darüber hinaus ist man sich einig, dass mittelfristig neue Einnahmequellen für Wildeck gefunden werden müssen", heißt es in der Presseerklärung weiter.
Zu den Projektideen gehören:
- Der Aufbau großer Freiflächen-PV-Anlagen, deren Strom zum möglichst hohen Anteil von der Gemeinde und den ansässigen Unternehmen selbst genutzt wird.
- Die Modernisierung der Straßenbeleuchtung, um einerseits nennenswert Energie einzusparen und andererseits das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen.
- Das Monitoring der Energieverbräuche in den kommunalen Gebäuden und Anlagen, um konsequent nach Optimierungen zu suchen und diese schnell umzusetzen.
- Der Aufbau und der Betrieb von Ladesäulen an zentralen Plätzen mit Nutzung des selbst produzierten PV-Stroms.
Modernes Strommanagement geplant
Dazu der Bürgermeister: "Wir streben in Wildeck ein modernes Strommanagement an, bei dem die Wertschöpfung möglichst weitgehend der Gemeinde und den Bürgerinnen und Bürger zugutekommt. Hier haben wir bereits konkrete Pläne, die nun zügig umgesetzt werden sollten."Einen ersten Beschluss hat die Gemeindevertretung auf Initiative des Bürgermeisters bereits in der letzten Sitzung einstimmig gefasst, in dem sowohl die Bahn als auch die Autobahn aufgefordert werden, entlang der Strecken auf den Flächen des Bundes PV-Anlagen zuzulassen, deren Wertschöpfung in der Gemeinde bleibt. Dies wird als Ausgleich für die Belastungen verstanden, die die Bürgerinnen und Bürger von Wildeck tagtäglich hinnehmen müssen.
Bürgermeister Alexander Wirth erklärt abschließend: "Die politisch Verantwortlichen werden jetzt neue Wege gehen, um aus eigener Kraft die Finanzen der Gemeinde zu stärken. Es nützt nichts, die Situation zu beklagen, sondern wir werden die Chancen, die sich aktuell bieten, entschlossen ergreifen." (kku)+++
Archivfoto: O|N/Gerhard Manns