Zugpferde als klimafreundliche Alternative

Sollten wir in Zukunft auf die "sanften Riesen" setzen?

Rheinisch-Deutsche Kaltblüter als umweltschonende Alternativlösung
Fotos: Carina Jirsch

23.09.2023 / FULDA - Viel Action herrschte am Freitagvormittag auf dem Fulda-Acker. Grund dafür war der Start der dreitägigen Informations- und Demonstrationsveranstaltung auf der Landesgartenschau. Präsentiert wird das Thema der Interessensgemeinschaft Zugpferde Hessen: Zugpferde sind klimafreundlich und nachhaltig und sollten in Zukunft in vielen Bereichen eingesetzt werden. Neben Schulklassen statteten auch MdL Silvia Brünnel (Grüne), MdL Markus Hofmann (Grüne) und MdL Frank Diefenbach (Grüne) der Veranstaltung einen Besuch ab, um sich über die Arbeit mit Zugpferden zu informieren.

Klimawandel, steigende Emissionen, zu viel Konsum. Dazu noch Artensterben, Naturkatastrophen und andere Auseinandersetzungen. Die Ursachen des Klimawandels sind enorm. Das Zusammenleben und die Existenz für alle zukünftigen Generationen und Arten ist stark bedroht und betrifft nunmal jeden von uns, egal ob Mensch oder Tier. Das Klima muss geschützt werden, denn die Zeit wird knapp. Wären die Zugpferde ein Schritt in die richtige Richtung? 


Die IGZ-Hessen ist ein Zusammenschluss von Menschen, welche sich sowohl mit Pferden und der Pferdearbeit als auch mit anderen Zugtieren wie etwa Rindern oder Eseln beschäftigen. Sie setzen sich für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft ein. Dabei werden pferdegezogene Maschinen genutzt, um eine Zusammenarbeit zwischen dem Dreiergespann aus Tier, Mensch und Maschine zu ermöglichen und zu erhalten.


Arbeitspferde im Einsatz

Es gibt zahlreiche Arbeits- und Einsatzmöglichkeiten für die Zugpferde, wie etwa in der Forstwirtschaft beim sogenannten Holzrücken, in der Landwirtschaft beim Mähen, Pflügen oder Hacken oder auch in der Pflege von Landschafts- und Naturschutzflächen. Die Pferde sind dabei unschlagbare Freunde und Helfer. Sie schützen das Klima einerseits und sind andererseits emissionslos. Da sie überall hinkommen, bleibt der Boden im Wald geschützter, der Schaden ist also viel geringer. Damit sind sie den schweren Maschinen deutlich überlegen und der eigentliche Arbeitsaufwand bleibt sogar gleich. Keine Antriebstechnologie ist so nachhaltig, wie der Einsatz von Arbeitstieren. 

Als Arbeitspferde werden vor allem Rheinisch-Deutsche Kaltblüter eingesetzt. Durch ihren kräftigen und breit gebauten Körperbau sorgen sie durch unterschiedliche Gespanne mit neu entwickelten Vorderwägen und Geräten für eine moderne und zukunftsorientierte Land- und Forstwirtschaft. Nach etwa drei Jahren sind die Tiere ausgebildet und können eingesetzt werden. Durch offene Ställe, freie und große Wiesen können sich die Pferde austoben und haben den nötig Auslauf, den sie brauchen. 


Für interessierte Besucher bietet die IGZ-Hessen noch bis Sonntag, den 24. September Vorführungen zur Vielfalt des modernen Einsatzes von Arbeits- und Zugpferden auf dem Fulda-Acker der Landesgartenschau an. (Julia Schuchardt) +++

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