Domgymnasium ist ein schulisches Zuhause

1275 Jahre Tradition: Rabanus-Maurus-Schule feiert Jubiläum

Großer Festakt in der Aula des Domgymnasiums zur 1275-Jahr-Feier der Rabanus-Maurus-Schule
Alle Fotos: Martin Engel

22.09.2023 / FULDA - Digitalisierung, Klimawandel, Sicherung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt - alles Herausforderungen, denen eine moderne Schule gewachsen sein muss. 1275 Jahre ist das Domgymnasium Rabanus-Maurus-Schule jetzt alt und hat sich in der Zeit vielfältig weiterentwickelt. "Humanistische Bildung ist heute so aktuell wie nie und kann Lösungen auf all diese Herausforderungen bieten", sagte Schulleiter Sven Müller.



Dabei gehe es um mehr als die Vermittlung von mehr als reproduzierbarem Wissen und die Vermittlung von Kompetenzen, sondern das Trainieren von selbstständigem Denken. "Dieser Bau ist heute mehr als nur ein Haus der Bildung, vielmehr ein schulisches Zuhause für die Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer, die mit der Elternschaft eine lebendige Schulgemeinschaft bilden. Die Rabanus-Maurus-Schule ist die Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden, eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig stärkt und stützt. Jeder ist eingeladen, mitzumachen und aktiv zu werden, Initiative zu zeigen", sagte der Schulleiter.

VanCuylenburg: "Man merkt hier: Sie wollen gestalten"

Ihn stützte die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Marion VanCuylenburg. "Man merkt hier: Sie wollen gestalten und das machen sie auch schon mit Erfolg", lobte sie. Ein Augenmerk legte VanCuylenburg auf die Stärken der Schule, die sich im Sprachlichen, im Sport, in der Musik, mit einem breiten Mint-Angebot, eine umfassende Kooperation mit vielen Partnern, wie auch schulischen Initiativen und AGs, die den Bildungsauftrag fördern, aber auch die Schule zu einem lebenswerten Ort machen. Und dann sei da noch das umfassende soziale Segment, das "neben dem Sozialpraktikum in der elften Klasse auch Schulsanitäter, Streitschlichter und die Arbeit für ein Hilfswerk umfasst".

"Ich durfte bisher nur einmal zu einem solchen Jubiläum gratulieren, und das war das unserer Stadt Fulda", zeigte sich Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld stolz und beeindruckt. Als Stadt und somit Schulträger sei man vorrangig für die Gebäude, Sekretäre und Hausmeister zuständig "die hier einen exzellenten Job machen und ohne die gar nichts geht", lobt Wingenfeld und erklärte abschließend: "Die Stadt Fulda wird in den nächsten Jahrhunderten immer an der Seite der Rabanus-Maurus-Schule stehen".

Bildung nicht als Mittel, sondern als Selbstzweck

Um einen Impuls für diese kommenden Jahrhunderte zu geben, hatte die Schulleitung einen Festvortrag organisiert. Das Thema: "Bildung - Ein Versuch, den Menschen zum Menschsein zu begaben", wie Gastredner Dr. Ernst Fritz-Schubert erklärt. Dabei gehe es darum, die Bildung nicht als Mittel, sondern als Selbstzweck zu begreifen. "Wir brauchen Schulen, die angstfreie Räume sind, wo Schüler mitwirken können und Schule gestalten, ohne dass ihnen Fehler um die Ohren gehauen werden, sondern die sie lernen, diese als Chance zu begreifen", sagt Fritz. 

Die ehemalige Schülerin und Noch-Schulsprecherin Joelle Ohnesorge zeigte sich dankbar und hatte einen Appell an all die, die die Schule noch besuchen. "In der Schulgemeinschaft finden wir alle die Kraft, gemeinsam etwas zu leisten. Motivation ist der Schlüssel und ihr dürft nicht zulassen, dass Angst diesen Funken erstickt. Seid neugierig auf das, was die Welt zu bieten hat und habt den Mut, euren eigenen Weg zu gehen". (Moritz Bindewald) +++

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