Für einen Kurswechsel in der Politik
Mediziner schließen aus Protest am Montag ihre Praxen, um Zeichen zu setzen
Symbolbild: O|N/Carina Jirsch
26.09.2023 / REGION -
Kritik am Ist-Zustand: In Hessen werden am Montag (2. Oktober) viele Arztpraxen ihre Pforten geschlossen halten. Die Ärztinnen und Ärzte setzen damit ihren Protest gegen die aktuelle Gesundheitspolitik der Bundesregierung fort. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) unterstützt die Aktion ihrer Mitglieder vollumfänglich, wie es aus einer offiziellen Pressemitteilung heißt.
Kritik an Gesundheitspolitik - Ärzte setzen gemeinsam ein Zeichen
Aktuellstes Beispiel: Auf den am 18. August 2023 verabschiedeten Forderungskatalog der ambulanten Versorgung folgte, so die KV Hessen, trotz Fristsetzung der Ärzteschaft bislang keine Reaktion aus dem BMG. Ganz im Gegenteil: "Die Frist war dem Minister laut eigener Aussage nicht einmal bekannt und offenkundig auch egal."Folgende Forderungen hat die ambulante Versorgung an das Bundesgesundheitsministerium gestellt:
Tragfähige Finanzierung: "Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!"Abschaffung der Budgets: "Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!"
Ambulantisierung: "Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!"
Sinnvolle Digitalisierung: "Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!"
Weniger Bürokratie: "Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der 'Papierkram'!"
Keine Regresse: "Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!" (mkr/pm) +++