Klartext im Stakkato

Arbeitsminister Hubertus Heil zu Gast - Unterstützung für die Hessen-SPD

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im SPD-Wahlkampf auf dem Fuldaer Uniplatz.
Fotos: Henrik Schmitt

15.09.2023 / FULDA - Der hessische Landtagswahlkampf nimmt kontinuierlich an Fahrt auf, leicht abzulesen an der Polit-Prominenz, die sich auch in unserer Region mittlerweile die Klinke in die Hand gibt. Verständlich, dass alle antretenden Parteien in Hessen sich auch - so vorhanden - Unterstützung aus Berlin holt. Am Donnerstag konnte das nicht eben große Publikum auf dem Fuldaer Uniplatz hören, was Bundes-Arbeitsminister Hubertus Heil auf dem Uniplatz zu sagen hatte.



Zuvor hatten schon die beiden Fuldaer Landtagskandidaten Birgit Kömpel und Szymon Mazur und der Bewerber um den Fuldaer Landratsposten Andreas Maraun gesprochen, umrahmt vom stimmgewaltigen Soul-, Funk- und Gospelsänger Rick Washington. Der eher nicht für Schlagzeilen bekannte Heil hatte gestern einen großen Erfolg zu verbuchen. Das Bundeskabinett hat in Berlin mehrheitlich eine Verordnung des SPD-Arbeitsministers beschlossen, nach der die mehr als fünf Millionen Bürgergeld-Empfänger ab Jahresbeginn 2024 im Schnitt rund 12 Prozent mehr Geld bekommen. Auch die Leistungen für Asylbewerber werden angehoben. Heil hatte die beachtliche Anhebung bereits Ende August angekündigt. Doch der Gegenwind der Opposition war heftig, die kritisiert, dass es sich dadurch für Arbeitslose nicht lohne, eine Beschäftigung aufzunehmen. 

Der Minister kennt Fulda von mehreren Besuchen, weil hier der Sitz des Deutschen Evangelischen Kirchentags ist, in dessen Präsidium Heil sitzt. Unverschnörkelt und in schnellem Sprechtempo bittet er seine Zuhörer, die beiden Kandidaten Birgit Kömpel und Szymon Mazur in den Landtag zu wählen. "Hessen braucht solche Politiker, die kämpfen können wie die Löwen", sagt Heil, der findet, in Hessen sei "vieles liegengeblieben" und deshalb Nancy Faeser als nächste Ministerpräsidentin in Wiesbaden sehen will, "weil sie es wirklich kann." 

Der 50-Jährige reißt alle wesentlichen Themen seines Ressorts an, benennt den Fachkräftemangel, die hohe Zahl junger Arbeitsloser ohne Ausbildung und die mangelnde Tarifbindung vieler Unternehmen, verschweigt auch nicht Probleme bei Maßnahmen gegen den Klimawandel und unkontrollierter Zuwanderung, doch Pessimismus verbreitet er definitiv nicht. "Ich will nichts schönreden, aber doch auch betonen: Wir stehen nicht am Abgrund und dürfen in Deutschland nicht die Zuversicht verlieren." Sozialdemokraten handelten nach dem Motto: "Man muss das Leben so nehmen wie es ist, aber man darf es nicht so lassen."

Zum Schluss appelliert Heil an seine Zuhörer, unbedingt zur Wahl zu gehen und für eine demokratische Partei zu stimmen, um den rechten Rattenfängern keine Chance zu geben. "Und ich habe eine Bitte an Sie - Sie ahnen es schon - wählen Sie SPD", endet Hubertus Heil unter großem Beifall. (ci)+++

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