Mehr Regen, weniger Brände

Feuerwehr-Einsätze in Wald und Flur in diesem Sommer meist rückläufig

Die Zahl der Wald- und Feldbrände in der Region ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Fotos: O|N-Archiv / Hans-Hubertus Braune

14.09.2023 / REGION - In den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Vogelsberg mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Wald- und Feldbränden ausrücken. O|N hat bei den drei Kreisbrandinspektoren nachgefragt, ob sich die Zahl der Brände in diesem Sommer erhöht oder vermindert hat und wie sich die Situation jetzt im Spätsommer darstellt.


"In diesem Sommer gab es aktuell 27 Flächen- und Waldbrände. Es handelte sich hierbei um kleinere Entstehungsbrände in Wald und Flur bis hin zu Feldbränden von mehreren Hektar Fläche", so Adrian Vogler, Kreisbrandinspektor des Landkreises Fulda. Das sei ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren: 2019 gab es acht Einsätze, 2020 zehn, 2021 lediglich zwei und im vergangenen Jahr 22 Einsätze.

Laut Marco Kauffunger, Kreisbrandinspektor im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gab es vier Wald- und Flächenbrand-Einsätze in diesem Jahr - also weniger Brände im Vergleich zu 2021. "Nach dem letzten Jahr mit sehr vielen Vegetationsbränden (insgesamt 22 Alarmierungen) pendelt sich das Einsatzaufkommen in diesem Bereich wieder auf das Geschehen der Vorjahre (z. B. sechs Vegetationsbrände in 2021) ein", so Kauffunger. 

"Insgesamt hat es in diesem Jahr seit dem 1. Januar 38 Brände gegeben, im Sommer (also seit Mai) wurden 31 Wald- bzw. Flächenbrände gezählt", so Dr. Sven Holland, Kreisbrandinspektor des Vogelsbergkreises. "Betrachtet man einen Vergleichszeitraum bis jeweils 31. August eines Jahres liegen wir mit 38 Bränden ähnlich wie im Jahre 2021 (42) aber noch weit unter der Zahl vom vergangenen Jahr, die mit 87 mehr als doppelt so hoch lag."

Fast dreimal mehr Regen als 2022

"Mit ein Hauptgrund für die wenigen Vegetationsbrände sind sicherlich die Wetterbedingungen in diesem Sommer. Nach einem sonnigen Juni häuften sich in Hessen und auch bei uns im Landkreis die Niederschläge bei gleichzeitiger Abkühlung. So fielen laut dem Deutschen Wetterdienst in Hessen in diesem Sommer bisher 260 l/m². Zum Vergleich fielen im Sommer 2022 in Hessen nur 87 l/m²", so Kauffunger. "In den vergangenen Jahren traten vermehrt Phasen der Trockenheit auf, die das Wald- und Flächenbrandrisiko erhöhten und damit auch zu einem erhöhtem Einsatzgeschehen führten", sagt auch Holland.

Inzwischen seien die Menschen sensibilisiert, sich in Wald und Flur in trockenen Phasen angemessen zu verhalten. "Sicherlich hilft das mediale Interesse und die Berichterstattung über den Klimawandel, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren", so Kauffunger. Und auch Vogler sieht die Bekanntmachung über die Brandgefahr im Wald als "wichtigen Faktor" an. "Durch die Präsenz des Themas und größere Brandereignisse in den vergangenen Jahren sollte inzwischen eine erhöhte Sensibilität zum Verhalten im Wald vorhanden sein", so Holland.

Keine erhöhte Waldbrandgefahr derzeit

Zwar hat der Spätsommer in dieser Woche eine kurze Pause eingelegt und Regen und kalte Nächte haben die Situation ein wenig entschärft, aber ein bisschen Vorsicht ist dennoch geboten. "Laut Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes herrscht ab Donnerstag laut Vorhersage nur noch eine sehr geringe Gefahr", so Kauffunger. Dem stimmen Vogler und Holland zu. "Aktuell besteht keine erhöhte Waldbrandgefahr. Es ist im ganzen Monat September bisher auch lediglich zu einem Vegetationsbrand gekommen", so der Vogelsberger Kreisbrandinspektor. (cdg) +++

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