Manuel Stiel (Jacques') im Gespräch

Rheinhessen auf dem Vormarsch: Wein ist und bleibt ein Trendgetränk

Manuel Stiel, Depotinhaber von Jacques' in Fulda-Südend.
Fotos: Lena K. Pitz

14.09.2023 / FULDA - "Es ist ganz verschieden von Kunde zu Kunde, aber gewisse Trends sind doch erkennbar", sagt Manuel Stiel, Depotinhaber von Jacques' in Fulda-Südend. Der Sommer neigt sich dem Herbst zu, bald kippt auch das Wetter. Wie verändert das den Weinkonsum, was trinkt der Herbst und was sind die Trends im Sommer gewesen? Das erklärt der Experte im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.



Bei Wein geht es ja um den eigenen Geschmack und der ist nun mal bei jedem unterschiedlich. "Der eine trinkt trocken, der andere eher fruchtbetont, der dritte dann doch lieblich. Der eine bleibt bei weiß, der andere trinkt auch mal einen Rotwein - selbst im Sommer", schickt Stiel vorweg. Dennoch seien gewisse Trends erkennbar, die Weine veränderten sich in ihrer Qualität, denn die Winzer würden immer besser. "Gerade auch die deutschen Weine und Weingebiete sind auf dem Vormarsch", weiß der Depotinhaber und ergänzt: "Rheinhessen ist nicht mehr bekannt für den preisgünstigen Wein aus dem Supermarkt, sondern bringt auch super hochwertige Produkte hervor".

Neben Alter und Jahreszeit: Rosé ist klar im Trend

Im Sommer verkaufe man ansonsten seit Jahr und Tag eher leichte Weine, "die eine schöne Frucht haben, aber dennoch bekömmlich sind", sagt Stiel, während im Herbst dann der Rotwein immer mehr Absatz finde. Gesamt gesehen habe in den letzten zwei bis drei Jahren der Rosé sehr zugenommen. Der Trend bei den jüngeren Leuten sei weiterhin bei fruchtbetonten Weinen und je älter man wird, wandle sich der Geschmack, dann gehe man eher zu trockenen Weinen über. 

Überraschend: Kunden werden jünger

Bei seinen Kunden beobachtet Manuel Stiel noch eine andere Entwicklung. "Es kommen immer mehr auch junge Leute zu uns, die hier den Wein vor dem Kauf probieren können oder auch an unseren Weintastings in Gruppen teilnehmen", sagt der Depotleiter. Zu dieser Entwicklung hätten wohl auch die moderaten Preise bei Jaques' beigetragen, wo die günstigste Flasche schon ab etwa fünf Euro zu haben ist.

Weinschläuche gegen den Klimawandel

Und zuletzt trage der Markt auch dem Klimawandel in einer Entwicklung Rechnung. Die Auswahl an Weinschläuchen nimmt zu. "Flaschen müssen entsorgt werden und haben ein hohes Energieaufkommen und bei den Schläuchen fallen nur Pappe und der Schlauch an", so der Experte. Dabei gebe der Schlauch, anders als etwa beim Tetrapack, keinen Geschmack ab. Der Wein unterscheidet sich zur Flasche nur um Nuancen. Die Schläuche halten sich ungeöffnet etwa sechs Monate, geöffnet grob drei und sind mit ihrem Füllvolumen von drei bis zehn Litern somit etwas für Partys, Gastronomen oder auch den Weinschrank eines Genießers. (Moritz Bindewald) +++

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