Antrag von Bürgerliste, SPD und FDP
SmartCity: Mehrheit für ein Ende oder eine weitgehende Reduzierung
Symbolbild: O|N Archiv
09.09.2023 / EICHENZELL - Die Mehrheit aus Bürgerliste, SPD und FDP stellt einen gemeinsamen Antrag für ein Ende oder eine weitgehende Reduzierung des SmartCity Projektes in Eichenzell. Die Querelen rund um das SmartCity Projekt begleiten das Projekt seit dem Start. In den letzten Monaten wurde die Kritik von Bürgerliste, SPD und FDP immer lauter. Nach Akteneinsichtsausschüssen zur fehlerhaften Vergabe von Millionenaufträgen, förmlichen Rügen des Gemeindevorstandes durch Gemeindevertretung, Kommunalaufsicht und Revision des Landkreises sowie Kündigungswellen und nicht eingehaltenen Versprechungen für maximale Transparenz durch den Gemeindevorstand, ist das Projekt am Scheidepunkt angekommen.
Noch zu Beginn des Jahres hatte man sich zu einem Kompromiss und einer engen Führung des Projektes durch den Ausschuss "Digitales und Smart City" durchgerungen. Doch dieser Kompromiss wird von den drei Fraktionen Bürgerliste, SPD und FDP nun aufgekündigt. Laut Beschlussvorschlag solle der Gemeindevorstand bis zur Novembersitzung ein Konzept zur massiven Reduktion des Projektes oder einem Ausstieg aus dem Projekt vorlegen. Dabei legen die Fraktionen Wert auf nachvollziehbare Kosten und angepasste Personalstrukturen.
Weber: Gemeindevertreter müssen jetzt Verantwortung übernehmen
Köhler: Geübte Kritik wurde einfach nicht ernst genommen
Lutz Köhler, Fraktionsvorsitzender der SPD, betont: "Die SPD-Fraktion hat stets versucht, das Smart City-Projekt in richtige Bahnen zu lenken. Insbesondere wurde die Einführung eines SmartCity-Ausschusses angeregt und auf eine kurzfristige Umsetzung gedrungen. Leider ist aus unverständlichen Gründen mit dem Ausschuss nicht offen verfahren worden. Im Gegenteil, geübte Kritik wurde einfach nicht ernst genommen. Die derzeitige Situation ist schwierig, sodass wir uns ebenfalls entschlossen haben, das Projekt sinnvoll zu begrenzen."
Schad: Nutzen und positive Auswirkungen sind kaum erkennbar
Kritischen Diskussionen zur Folgekostenproblematik weicht man beharrlich aus. Alleine 6 Millionen Euro an Eigenmitteln sollen für Smart City ausgegeben werden. Eichenzell verspielt damit fast vollständig seine finanziellen Reserven. Unsere Kindergärten, unsere Sportplätze, unsere Bürgerhäuser werden darunter zukünftig zu leiden haben. Nicht die Maximierung von Fördergeldern für dubiose Smart City Ideen muss in Eichenzell politische Priorität gewinnen, sondern die Verbesserung der realen Lebensqualität für alle Bürger. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, der um sich greifenden Wirtschaftskrise, der galoppierenden Inflation sehnen sich die Menschen nach spürbarer Entlastung und konkreten Maßnahmen, die ihren Alltag erleichtern. In dieser Hinsicht hat Smart City bisher versagt"