In dichten Nebel gehüllt

Mit 600 Pilgern: Gottesdienst zum Schutzengelfest auf der Milseburg

Spricht den Segen: Professor Dr. Cornelius Roth.
Fotos: Paul Schmitt

04.09.2023 / HOFBIEBER - "Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe." Dieses Zitat aus dem Buch Exodus, Kapitel 23, stellte Professor Dr. Cornelius Roth in den Mittelpunkt seiner diesjährigen Predigt anlässlich des traditionellen Schutzengelfestes auf der Milseburg in der Rhön. 



Gut 600 Pilgerinnen und Pilger hatten sich auf dem Plateau vor der Gangolfskapelle und auf den angrenzenden Felsen der zunächst von der Ferne aus betrachtet in dichten Nebel gehüllten 835 Meter hohen "Perle der Rhön" versammelt, um dem vom residierenden Domkapitular des Fuldaer Domkapitels zelebrierten Gottesdienst beizuwohnen. Schutz, Orientierung, Führung, Leitung, Begleitung - allesamt Eigenschaften, welche, so Roth, mit einem Engel in Verbindung gebracht werden können. Dabei handle es sich aber keineswegs um mystische Wesen mit Flügeln, sondern um Menschen aus der näheren Umgebung. "Sie gehen an unbekannten Orten voran wie etwa ein Bergführer, ein Chorleiter in der Musik, ein Trainer im Sport, im geistlichen Leben etwa ein geistlicher Begleiter oder Therapeut. Voraussetzung ist aber, dass ich dazu bereit bin, mich führen zu lassen", führte Roth weiter aus.

Damit sei der Glaube an Engel keineswegs eine antiquierte Angelegenheit oder "eine Sache für Kinder", sondern habe an Aktualität nichts eingebüßt. "Engel", so Roth, "sind allgegenwärtig: auf dem Friedhof auf fast jedem Grab, in der Werbung etwa der Schutzengel, der den Motorradfahrer festhält oder auch in der Alltagssprache wie etwa 'Du bist ein Engel'. Deswegen ist das Schutzengelfest nichts Antiquiertes oder Verstaubtes, sondern ein sehr aktueller Ausdruck für Gottes Gegenwart in der Welt."

Für den musikalischen Rahmen sorgte der Musikverein Kleinsassen unter der Leitung von Marco Grösch. Im Anschluss an den Gottesdienst konnte sich für den Nachhauseweg am Imbiss- und Getränkestand der Pfarrgemeinde Kleinsassen neben der Kapelle gestärkt werden. (pm) +++

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