Sanierung ab Mitte 2024

Grillenburg: Teilabriss des Anbaus, Gastronomie am Standort nicht tragfähig

Die Grillenburg wurde 1887 erbaut
Fotos: Marius Auth

31.08.2023 / FULDA - Die Bürgerinitiative "Freunde der Grillenburg" will einen neuen Gastronomen in der historischen Location in Fulda-Lehnerz ansiedeln - und befürchtet, dass ein geplanter Teilabriss des Anbaus das unmöglich machen wird. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadt ist die Stimmung im Keller: Eine kommerzielle gastronomische Nutzung ist im Sanierungskonzept nicht mehr vorgesehen.



Carmen Stehling, Initiatorin der Bürgerinitiative, ist enttäuscht: "Die Grillenburg soll ein Bürger- und Vereinshaus werden - dabei gibt es in Lehnerz gar keine Vereine mehr. Den Lehnerzen wird das wenig bringen." Am Mittwoch kamen Vetreter der Bürgerinitiative mit Magistratsvertretern zu Gesprächen zusammen. Aber: Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit sieht der Magistrat eine kommerzielle Gastronomie am Standort nicht als tragfähig an, zumal sich die Situation in der Gastronomie in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert habe. Geplant sei die Möglichkeit einer gastronomischen Versorgung, indem bei Veranstaltungen oder Familienfeiern ein Caterer beauftragt werden könne. "Die ehemaligen Pächter, die Familie Brell, haben 35 Jahre die Grillenburg tragfähig bewirtschaft und sogar darin gewohnt. Wir befürchten, dass ohne Pächter das Ambiente verlorengeht", so Stehling.

Sanierungskonzept lässt wenig Hoffnung

Als Trumpf hatte die Bürgerinitiative einen Gastronomen aus Haimbach im Ärmel, der an der Bewirtschaftung der Grillenburg großes Interesse gezeigt hatte. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hat jetzt im Gespräch zugesagt, Kontakt zu diesem aufzunehmen und sich mit ihm über seine Vorstellungen auszutauschen. Allein: Das Sanierungskonzept für das Bürger- und Vereinshaus, das am 27. März 2023 vom Magistrat der Stadt Fulda einstimmig beschlossen wurde und in das auch der Ortsbeirat von Lehnerz einbezogen worden war, lässt wenig Hoffnung:

Die geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen sehen einen Rückbau von Teilen des Anbaus vor. Teilbereiche wie Treppenhaus, Kellerräume mit abgängigen Kühlräumen und ein kleiner Teil der ehemaligen Gastroküche. Genau das hatte die Bürgerinitiative im Vorfeld befürchtet: "Ohne die größere Küche und die Kellerräume ist eine Bewirtschaftung des Saals und des Turmzimmers für einen Gastronomen kaum möglich. Was bleibt, ist eine Funktionsnutzung - für Vereine und Feiern", so Stehling.

Momentan befindet sich das Projekt in der Planungsphase. Die Umsetzung der Baumaßnahmen wird frühestens Mitte 2024 beginnen und kann voraussichtlich zum Frühjahr 2026 fertiggestellt sein. (mau) +++

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