Auf der LGS

Vegan grillen: "Die Alternativen müssen einfach besser schmecken"

Kursleiterin Tina Goins mit Teilnehmern des veganen Grill-Workshops
Fotos: Marius Auth

31.08.2023 / FULDA - Vegan ist im Trend, aber die Entscheidung, sich ohne tierische Produkte zu ernähren, muss durch den Magen gehen, meint Instagrammerin Tina Goins, die am Mittwoch auf der Landesgartenschau beim veganen Grill-Workshop Pilze, Kartoffeln, Auberginen und Tomaten gebrutzelt hat, als Alternative zu Steak und Bratwurst.



Mit großen Feuerplatten, auf denen die Zutaten direkt ohne Rost aufgetragen werden können, wird das Grillen zum Gruppen-Erlebnis. Eingeladen von Veranstalter Nelles Catering sind vor allem Frauen, die am Grill scheinbar immer noch seltener vertreten sind: "Auch bei uns zuhause haben die Frauen früher immer nur die Beilagen und Salate gemacht, die Männer standen am Grill. Das hat sich geändert - nicht zuletzt, weil inzwischen mehr auf den Grill kommt als nur Fleisch: Antipasti, Grillcamenbert, heute stehen Kreativität und Geschmackserlebnisse im Vordergrund", erklärt Goins, die im Internet unter "Tinchen's Kitchen" ihre kulinarischen Kreationen präsentiert.



Goins selbst lebt inzwischen komplett vegan - die Entscheidung sei aber keine weltanschauliche oder gesundheitliche gewesen: "Ich bin über den Genuss beim veganen Essen hängengeblieben vor drei Jahren. Ich habe gemerkt, dass mir das richtig guttut und eine Bereicherung meiner kulinarischen Ausdrucksmittel darstellt. Natürlich versuche ich, Nicht-Veganer dazu anzuregen, es mir gleichzutun - aber mit dem Zeigefinger geht das nicht: Schmecken muss es, man darf die tierischen Produkte nicht vermissen. Als Zubereitungsmethode bietet sich da das Grillen wirklich an: Es ist nährstoffschonend und fettsparend, außerdem erschließt es gerade bei Gemüse ganz andere Geschmacksnoten." Pilze, Tofu und Soja dienen als Proteinlieferanten, Kartoffeln geben Substanz - die Kursteilnehmerinnen schnippeln fleißig.



Um ihren Kunden etwas Neues bieten zu können, haben sich auch Monika Gies und Daniela Köhler von der Fleischerei Gies aus Großenlüder beim Workshop angemeldet. "Vegetarisch wird inzwischen schon gefordert, das muss man anbieten. Ich esse auch nicht jeden Tag Fleisch. Hier lernt man vor allem, wie kreativ zubereitet und kombiniert werden kann - davon profitiert dann unser Mittagstisch oder das Catering", erklärt Gies. Ein Team vom "LindenGut" in Dipperz wollte sich das vegane Grillen ebenso nicht entgehen lassen. (mau) +++

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