Unterwegs im Vogelsberg
Wölfe, Trinkwasser, Tempolimit: Al-Wazir nimmt sich Zeit in "Bürgersprechstunde"
Fotos: Marius Auth
31.08.2023 / LAUTERBACH -
Hoher Besuch am Mittwochmittag auf dem Lauterbacher Marktplatz: Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir kam zur "Bürgersprechstunde", um den Problemen der Wähler Gehör zu schenken.
Dauerbrenner Trinkwasser für Frankfurt
Der Dauerbrenner "Trinkwasser fürs Rhein-Main-Gebiet" dafür umso mehr: Der Vogelsberg ist seit Jahrzehnten Wasser-Melkkuh, die Wasserversorgung Frankfurts wird zu 35 Prozent mit Vogelsbergwasser gedeckt, noch dazu für die Klospülungen der Großstädter. Nach jahrzehntelangen Protestaktionen sind in Neubaugebieten Frankfurts jetzt Brauchwasser-Leitungen vorgesehen - "man hat dort langsam verstanden", meint Eisenbart. "Wir brauchen eine grundwasserschonende Entnahmepolitik, auf der anderen Seite wassersparende Maßnahmen in den Verbrauchsgebieten. Es dürfen in Frankfurt inzwischen keine Brunnen mehr geschlossen werden, aber es braucht weitere Anstrengungen, damit das kostbare Vogelsberger Trinkwasser nicht mehr für die Straßenreinigung verwendet wird", so Al-Wazir.Beim Thema "Tempolimits für Landstraßen und Innerortsstraßen" verweist der Minister auf die Entscheidungsfreiheit der Kommunen, für diese kämpften die Grünen auf Bundesebene. Durchfahrtsgeschwindigkeiten innerorts müssten individuell aufgrund der Gegegenheiten vor Ort festgelegt werden können. Außerdem hätten die Grünen eine Reaktivierung von Schienenstrecken auf den Weg gebracht. Übergeordnetes Ziel: Jedes Dorf Hessens soll zu jeder Stunde mit öffentlichem Nahverkehr erreichbar sein, selbst im Vogelsberg.
Neben der Bürgersprechstunde auf dem Marktplatz standen für Al-Wazir Stippvisiten bei Feuerwehr und Katastrophenschutz auf dem Programm - "um zu zeigen, was im ländlichen Raum im Ehrenamt geleistet wird. Wir sind stolz auf die Lauterbacher Feuerwehr, weil die sehr weit ist in Sachen Organisation, Digitalisierung und technische Ausstattung", erklärt die Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Goldbach, die mit Landrats-Kandidat Udo Ornik ebenso für Fragen zur Verfügung stand. (mau) +++