Hünfelder SV - Viktoria Griesheim 3:2 (1:2)

HSV-Erfolgsgeschichte geht weiter - jetzt ist der Aufsteiger Tabellenführer

Jubelarien in der Rhönkampfbahn: Alle wollen den Siegtorschützen Kevin Krieger (rechts) einfangen
Fotos: Bernd Vogt

27.08.2023 / HÜNFELD - Es ist schon frappierend, was die Kicker des Hünfelder SV da hinlegen in der ersten Saisonphase der Fußball-Hessenliga. Auch am Samstag fuhren sie einen Sieg ein - es war der fünfte im fünften Spiel. Mit 3:2 (1:2) setzten sie sich gegen Viktoria Griesheim durch. Das veranlasste Trainer Johannes Helmke zur Bemerkung, die Nagel auf den Kopf trifft. "Das Spiel war sehr eng. Wieder sehr emotional - wie schon zuletzt gegen Stadtallendorf. Auf der Rhönkampfbahn ist aktuell was los."

Hünfelds Trainer Johannes Helmke musste in der Anfangsformation eine Änderung vornehmen. Für Aaron Gadermann, der an Leistenproblemen laboriert, begann Nils Witte in der Innenverteidigung. Ansonsten blieb alles, wie es zuletzt war; die aus dem Urlaub zurückgekehrten Nicolas Häuser und Karlo Vidovic nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Als müsste seine Botschaft Bestätigung finden, sagte Helmke: "Wir wussten, was auf uns zukommt. Dass Griesheim viel mit langen Bällen - vornehmlich auf seinen Zielspieler Matondo - operiert." Dieses Muster aber bereitete dem HSV eine Hälfte lang Schwierigkeiten. Zudem war der Coach gar nicht einverstanden mit der Leistung seines Teams vor der Pause. Das ging zwar durch Jemal Kassa nach knapp 20 Minuten in Führung - Hünfelds Coach stellte seinem Team aber nach den ersten 45 Minuten kein gutes Zeugnis aus.

HSV zeigt keine gute erste Hälfte, antwortet darauf aber stark

"Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel durchzuziehen", sagte er, "in unser Aufbauspiel schlichen sich zu viele Fehler ein, in den Zweikämpfen waren wir nicht präsent genug. Griesheim hat zur Pause verdient geführt". Der Ausgleich des Gastes resultierte nach 34 Minuten aus einem Elfmeter, ehe die Südhessen das Spiel mit dem 2:1 in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gedreht hatten.

In der Halbzeitpause seien deutliche Worte gefallen, ergänzte der Trainer. Und von nun an zeigte sein Team ein anderes Gesicht. Wenn Leon Zöll den inflationär gebrauchten Begriff "Traumtor" neu definieren und mit Leben füllen wollte, dann bitte: mit seinem linken Fuß traf der offensivstarke Linksverteidiger - kaum ein anderer hat eine bessere Schusstechnik als er - in den Winkel. Wenig später aber folgte ein Rückschlag für den HSV: David Brähler musste wegen gefährlichen Spiels eine Rote Karte hinnehmen. Nur eins dazu: eine harte Entscheidung.

Leon Zölls Definition für "Traumtor" - Kevin Kriegers Glücksmomente

In der Folge zeigte Hünfeld jedoch, was das Team so stark macht: Zusammenhalt, Mannschaftsgeist und Fitness. Fast 40 Minuten spielte es in Unterzahl - und war dennoch die bessere Mannschaft. Auch, weil sie aggressiv blieb. Und das Siegtor weit in der Nachspielzeit glückte einem, der schon für so manch belebenden Moment in der Rhönkampfbahn sorgte: Kevin Krieger.

Sein Schuss landete aus etwa 18 Metern Torentfernung direkt neben dem Pfosten. Und sein Coach übte sich offenbar darin, die Dinge an diesem denkwürdigen Tag auf den Punkt zu bringen. "Glück in der 95. Minute. Aber es zeigt auch, dass wir körperlich da sind." Helmke wollte niemand widersprechen. Auch der Schiri nicht. Er pfiff erst gar nicht mehr an. (wk)

Hünfelder SV: Kaiser - Vogler, Dücker, Witte, Zöll - Kemmerzell - Brähler, Simon (82. Häuser), Kassa (86. Vidovic), Fröhlich - Trägler (68. Krieger)

Griesheim: Lapcic - Dimper, Matondo, Halilovic, Joo, Jander, del Castillo (90. Zariouh), Erdogan, Kecap (75. Takmaz), Hayashi (66. Dahmani), Pandov (83. Hacker)

Schiedsrichter: Lasse Braun

Tore: 1:0 Jemal Kassa (16.), 1:1 Luki Matondo (35., Foulelfmeter), 1:2 Kodai Hayashi (47.), 2:2 Leon Zöll (56.), 3:2 Kevin Krieger (90.+5)

Zuschauer: 500

Rot: David Brähler (Hünfeld, 58.) +++

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