Rundgang mit Umweltministerin
Erste Heutrocknungsanlage der Region auf Henkel-Hof überzeugt Priska Hinz
Die Umweltministerin Priska Hinz zu Besuch bei Familie Henkel in Mahlerts.
Fotos: Maria Franco
25.08.2023 / HOFBIEBER -
Der wirtschaftliche und klimatische Wandel betrifft uns alle. Die Landwirtschaft kann einer der Schlüssel für eine nachhaltige und ökologische Welt sein. Gute Beispiele dafür gibt es in Osthessen viele, auf ihrer Sommertour besuchte die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) den Rhönhof Henkel in Hofbieber (Kreis Fulda).
Der Henkel-Hof ist bereits seit 34 Jahren, also in dritter Generation, ein Bio-Hof und setzt seitdem immer weiter auf Entwicklung zum Wohle der Tiere und der Natur. Betriebsleiter des Henkel-Hofs ist Joseph Henkel. Zusammen mit seiner Familie betreibt der 34-Jährige den Bio-Heumilchbetrieb und setzt zunehmend auf innovative Techniken, die sowohl wirtschaftlich als auch nachhaltig sind.
Blick ist in die Zukunft gerichtet
"Wir haben zwei Kinder. Mir ist es wichtig, dass auch sie in 30 Jahren den Hof weiterführen können", sagt Henkel im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Statt mit den "Mainstream-Ideen", wie er selbst sagt, zu gehen, setzt er auf Nischenproduktion und vor allem auf Kooperationen mit regionalen Akteuren.
So könne er die Qualität seiner Produkte und die seiner Partner aufrechterhalten. "Viele Betriebe in der Region beschäftigen sich mit dem Zukunftsmodell der Direktvermarktung. Da befinden wir uns am Zahn der Zeit", sagt Henkel. Trotz allem steht die Landwirtschaftsbranche vor großen Herausforderungen. Denn auch sie ist vom Fachkräftemangel betroffen, entweder direkt oder in Bezug auf die Verarbeitungspartner wie Molkereien oder Metzger.
Heutrocknungsanlage ist wirtschaftlich und nachhaltig
"Trotz aller Bürokratie, die in unserer Branche leider auch enorm ist, arbeite ich noch immer in meinem Traumberuf", teilt er gegenüber O|N mit. Damit sich das auch in Zukunft auszahlt, hat sich Familie Henkel für eine Heutrocknungsanlage entschieden. "Eine solche Anlage ist in der Region bisher einzigartig und damit unser Steckenpferd. Dadurch sparen wir knapp ein Drittel an Kraftfutter für die Tiere ein - bei gleichem Ertrag", so Henkel.
Solche Anlagen seien in Österreich und im Allgäu bereits weit verbreitet. Hier holte sich die Familie Inspiration für die eigene Heutrocknungsanlage. "Das, was wir im Süden gesehen haben, können wir in der Rhön doch auch", erklärt Henkel die Motivation für die Großinvestition.
Hinz lobt Mut und Engagement der Henkel Familie
Diesen Pioniergeist lobt und begrüßt die Umweltministerin: "Alle tragen ihren Teil zum Erhalt der Betriebe und der Produktion von gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln in Hessen bei. Der Henkel-Hof zeigt Engagement und Mut, die alten Wege zu verlassen und neue zu gehen". Bei ihrem Besuch geht sie auf die Herausforderungen der heutigen Landwirtschaft und der folgenden Wirtschaftsstufen ein und verspricht ein offenes Ohr.
"Es geht auch nachhaltig und das zeigen wir. Aber es bedarf Unterstützung für diese Veränderungen. Wir sind ein Hebel des Wandels, bei dem es sich wahrhaft lohnt, ihn zu fördern und zu begleiten", sagt Oswald Henkel, der den Hof vor seinem Sohn führte. Gleichzeitig dankte er Ministerin Hinz für ihren Einsatz, da sie "Anregungen von mir gefolgt ist" und so familiären Betrieben wie seinem Hof bei dem Vollzug des Wandels unterstützt. (Julia Mondry) +++