Modellhaft im "StadtGarten"

Coworking: Die "Arbeitswelt der Zukunft" wird nach draußen getragen

Gruppenbild mit allen Akteuren, darunter Leonie Günther vom City Marketing Fulda, Dr. Maximilian Kutzner, Projektleiter des Co-KARL Coworking Space Fulda, Christian Vey von der Region Fulda GmbH und aktiven Coworkern.
Fotos: Bertram Lenz

24.08.2023 / FULDA - Am Montag erst war dem Konzept-Kaufhaus "KARL" hohes Lob von Hessens Wirtschaftsminister und grünem Ministerpräsidentenkandidaten Tarek Al-Wazir zuteil geworden (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Ein Teil des KARL ist das Coworking-Angebot, das bislang auf große positive Resonanz stößt. Zum "Coworking im Freien", besser gesagt im "StadtGarten", haben die Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH gemeinsam mit der Stadt Fulda und dem City Marketing für den Donnerstag eingeladen.



Am Mittag startete bei hitzigen Temperaturen das Event auf der Fläche des "StadtGartens" am Jesuitenplatz, wurde das Coworking-Angebot vorgestellt, während mehrere Coworker mit Laptops ihr angestammtes Büro für einen Nachmittag verlassen haben, um im Freien zu arbeiten. Alle interessierten Passanten sollen so einen weitergehenden Einblick in neue Formen der Arbeitswelt und New Work erhalten.

An Offiziellen gekommen waren Dr. Maximilian Kutzner, Projektleiter des Co-KARL Coworking Space Fulda, Leonie Günther vom City Marketing Fulda und Christian Vey von der Region Fulda GmbH. Günther zufolge gelingt es mit der Coworking-Idee, "junge und aktive Akteure in die Stadt zu bringen". Dies sorge für Belebung, Frequenz und für Wissensaustausch. Gerade für Start-ups sei die Idee höchst interessant und verleihe der Stadt ein modernes, frisches Image. Es gebe sehr viel Lob für diesen Ansatz, "mit dem wir Impulse für eine Veränderung setzen". Zudem gebe es so eine attraktive (Nach)-Nutzung für ansonsten leerstehende Gebäude und Räumlichkeiten.

Dr. Kutzner zufolge sind die Coworking-Plätze stark nachgefragt, die Erfahrungen gebe man sehr gerne weiter. Auch er lobte die gute Zusammenarbeit mit Stadtentwicklung und Stadt Fulda an diesem "tollen Konzept für die Zukunft". Verschiedene Städte hätten bereits angefragt und wollten sich austauschen. "Die Atmosphäre beim Coworking ist locker, unsere Community wächst stetig", so der Projektleiter. Regelmäßig kämen sechs bis acht Leute aus den unterschiedlichsten Branchen, das Ganze sei ein offener und dynamischer Prozess.

Die Mehrzahl der Nutzer komme aus der Stadt Fulda und aus dem Landkreis; zudem verzeichne man eine starke Nachfrage von Bahnreisenden, deren Fahrt sich aus den unterschiedlichsten Gründen verzögere. "Die googeln dann 'Coworking in Fulda' und sind in wenigen Minuten vom Bahnhof zu uns heruntergelaufen". Die beiden Meeting-Räume schließlich würden von Interessierten aus der ganzen Bundesrepublik gebucht. 

Hintergrund

Das "Co-KARL Coworking Space Fulda" ist Teil des Stadtlabors im ehemaligen Kerber-Kaufhaus und wird von der Region Fulda GmbH betrieben. Wie viele Städte in ganz Deutschland steht auch Fulda vor der Herausforderung, wie man mit leerstehenden Kaufhausimmobilien in zentralen Innenstadtlagen umgeht. Im Gebäude gibt es unterschiedliche Nutzungen, von denen der Coworking-Space nur eine ist. Es stehen zwei große Meetingräume, zehn Coworking-Plätze und eine Reihe von Einzelbüros zur Verfügung. Das Angebot richtet sich vorrangig an Start-ups und Gründer, aber auch etablierte Unternehmen können sich einmieten. Mit diesem Vorgehen, das Aspekte von New Work, Coworking, Leerstandsmanagement und Nutzungskonzepte für Gewerbeimmobilien verbindet, stellt die Stadt Fulda Modellcharakter für viele andere Städte in Deutschland dar. (bl) +++

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