Endlich Bewegung im Lärmsanierungsverfahren
Schallschutz an der B27 in Neukirchen kommt
Foto: Gemeinde Haunetal
22.08.2023 / HAUNETAL -
Im Zuge der geplanten Brücken- und Fahrbahnerneuerungen an der B27 im Bereich der Ortslage Neukirchen wird es im Zuge der Arbeiten, die voraussichtlich im Jahr 2025 durchgeführt werden, auch eine umfassende Lärmsanierungsmaßnahme geben.
Damit kommen die langjährigen Bemühungen einer engagierten Bürgerinitiative und der Marktgemeinde Haunetal beim Ministerium zu einem positiven Abschluss. Ursprünglich war im Zuge der freiwilligen Lärmsanierung lediglich eine lärmmindernde Straßendeckschicht vorgesehen. Lübeck sprach deshalb auch von "einem schönen Erfolg" und dankte allen Engagierten, die sich vor Ort und in Wiesbaden gemeinsam für diese gute Lösung eingesetzt haben. "Die Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner wird sich damit spürbar reduzieren", freut sich der Bürgermeister.
Bislang standen die Wünsche der Gemeinde und der örtlichen Bürgerinitiative sowie die Position des Hessischen Verkehrsministeriums in einem scharfen Gegensatz: Gemeinde und Bürgerinitiative bevorzugten eine Variante, die eine Schallschutzwand vorsieht, um dem Verkehrslärm zu begegnen. Hessen Mobil und das Ministerium hingegen sprachen sich gegen eine solche Lärmschutzwand aus und wollten stattdessen sog. Flüsterasphalt aufbringen lassen. Jüngst jedoch hat das Ministerium mitgeteilt, dass nun auch eine lärmmindernde Wand in Kombination mit Flüsterasphalt möglich sei.
Gemeinde und Bürgerinitiative müssen den Vorschlag noch aus ihrer Sicht bewerten. Bedauerlicherweise sei der Abschnitt an dem Kinderspiel- und Generationenplatz nicht in die geplante Maßnahme einbezogen, daran werde man aber in Zukunft noch arbeiten, so Rainer Huff. Man sei nun erst einmal dankbar für die Unterstützung, die die Bürgerinitiative insbesondere von Hein-Peter Möller, Vorsitzender der Haunetaler SPD-Fraktion und der Abgeordneten im Hessischen Landtag, Tanja Hartdegen, erhalten habe.
Die Landtagsabgeordnete sieht diesen Schritt auch darin begründet, dass insbesondere die örtliche Bürgerinitiative schlicht die besseren Argumente auf ihrer Seite hatte. Rainer und Tobias Huff von der Bürgerinitiative hätten sich während der 3-jährigen Diskussion tief in die Thematik des Lärmschutzes eingearbeitet und viele technische, wie auch finanzielle Details recherchiert.
"Und es wird sicherlich auch nicht geschadet haben, das Thema direkt im Landtag und in zahlreichen Schreiben gegenüber dem Verkehrsminister selbst zu thematisieren. Die besseren Argumente zu haben, ist das eine. Dass sie gehört werden, dass andere", zeigt sich Hartdegen überzeugt.
Wie auch bei anderen lokalen Verkehrsprojekten, denen nach überlanger Wartezeit und langwierigen Diskussion mit Ministerium und Hessen-Mobil dann doch Priorität eingeräumt wurde, sieht Hartdegen auch hier die lokale Zusammenarbeit als große Stärke: "Wenn die Bürgerinnen und Bürger sowie die politisch Verantwortlichen vor Ort an einem Strang ziehen, dann können am Ende die besseren Argumente nicht einfach weggewischt werden. Das ist für uns im Ländlichen Raum besonders wichtig", so Hartdegen abschließend. (pm) +++
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