Schwester will Gemälde entschlüsseln

Rätsel um unbekanntes Fachwerkhaus - "Verborgene Schätze" von Paul Völker

Silvia Völker-Vlasanek, Schwester von Künstler Paul Vlasanek, möchte mehr zu dem Bild in der Mitte erfahren. Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger aus der Region gefragt!
Fotos: Maria Franco

27.08.2023 / RASDORF (RHÖN) - Sein Schaffen hinterließ Spuren: Der 2019 verstorbene Künstler Paul Völker ist zu Lebzeiten intensiv seiner großen Leidenschaft, der Malerei, nachgegangen. Eins kommt in seinen Gemälden besonders zum Ausdruck: "Er zeigt in seinen Bildern die große Liebe zu seiner Heimat Rasdorf, aber auch der Umgebung", erklärt seine Schwester Silvia Völker-Vlasanek im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch. "Die Menschen aus der Region wissen teilweise noch viel zu wenig über ihn und seine Kunst."


Eine besondere Gelegenheit, das zu ändern, wartet am 3. September im Rahmen des zweiten Rhöner Schinken - und Destillationsmarktes in Rasdorf (Kreis Fulda). Während ab 10 Uhr das bunte Markttreiben seinen Lauf nimmt, gibt es in der Kirche am Anger um 13 Uhr eine Ausstellungseröffnung. Der Titel: "Heimat-Impressionen". 

Neue spannende Suchaktion startet

Zunächst aber ein kleiner Rückblick: O|N startete gemeinsam mit Völker-Vlasanek Ende letzten Jahres einen Aufruf und suchte auf diese Weise nach einem Paar auf einem Gemälde. Mit Erfolg, wie sich herausstellte (O|N berichtete). Bei einer Finissage im Konrad-Zuse-Museum überreichte sie das entsprechende Bild an eine der Porträtierten als Erinnerung.

Doch wie so oft sind noch viele Fragen offen. Bei der aktuellen Ausstellungsvorbereitung ist die Sängerin auf ein weiteres rätselhaftes Gemälde gestoßen. Ein Fachwerkhaus mit Hof ist zu sehen - ohne jegliche Hintergrundinformationen. Nur einige Fotografien, die als Vorlage gedient haben, sind vorhanden. "Ich habe dazu keine Eckdaten. Wer genau hinblickt, erkennt lediglich in der Garage ein Auto mit Hersfelder-Kennzeichen." Auffällig in diesem Fall: "Mein Bruder hat von dem Motiv gleich drei Ölbilder gemalt. Vielleicht war es sogar eine Auftragsarbeit. Mich würde einfach die Geschichte dazu interessieren. Gerne gebe ich wieder eines der drei Versionen weiter." Schließlich habe auch die erste Suchaktion gezeigt: "Die Welt ist klein, über irgendwelche Ecken kennt man sich oder weiß von Zusammenhängen."

Bekannte Motive entdecken

Über 30 Werke werden in der Stiftskirche in Kürze der Öffentlichkeit präsentiert, die bis Montag, den 4. September zu sehen sind. Die musikalische Umrahmung zur Eröffnung übernimmt Philipp Geistlinger an der Kirchenorgel. "Er hat sich von den Werken inspirieren lassen und lässt seine eigenen Interpretationen erklingen", so Völker-Vlasanek. Gleichzeitig ergänzt sie: "Da am Tag vorher eine Hochzeit und am Abend ein Gottesdienst geplant sind, wird das Einräumen und Platzieren eine ganz spontane Aktion. Das ist natürlich eine Herausforderung, aber meine Verwandtschaft unterstützt mich bei meinem Vorhaben." Landschaften, Häuser, sakrale Gebäude - die Motive sind vielfältig. Zusätzlich zu den präsentierten Werken wird es eine Mappe mit 41 großformatigen Bildern aus verschiedenen Entstehungszeiten geben. Ein kleiner Ordner mit über 30 Fotografieren, die Paul Völker als Malvorlage nutzte, bietet ebenfalls die Möglichkeit, Vertrautes zu entdecken und gegebenenfalls eine Notiz zu hinterlassen. Ein Blick in die Ausstellung lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, denn "vielleicht ist ja auch etwas von Ihnen dabei". (Maria Franco) +++

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