"Prägende Erfahrungen"

37. Weltjugendtag: 175 Teilnehmer aus dem Bistum erfahren Spannendes

Einblick in die WJT Hauptwoche.
Fotos: Öffentlichkeitsarbeitsteam WJT Lissabon 2023

11.08.2023 / FULDA - Der 37. Weltjugendtag (WJT) in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon startete am 1. August. Dieser ist eine alle zwei bis drei Jahre stattfindende, weltgrößte und vor allem katholische Veranstaltung für Jugendliche zwischen 14 und 30 Jahren aus aller Welt, die eine Woche dauert. Dennoch nehmen auch jüngere beziehungsweise ältere Menschen daran teil.



Der heilige polnische Papst Johannes Paul II hat die Weltjugendtage im Jahre 1985 ins Leben gerufen. Sein Gedanke ist es gewesen, dass sowohl die Kirche der Jugend etwas zu erzählen hat, als auch die Jugend der Kirche. Diesmal stand die Veranstaltung unter dem Motto "Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg" (Lk 1,39).

Das Bistum Fulda ist mit circa 175 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vertreten worden. Die Teilnehmenden der Kurzfahrt sind in drei Gruppen angekommen, wobei eine Gruppe von Frankfurt nach Malaga bzw. die andere Gruppe nach Faro geflogen ist und die dritte von Luxemburg aus unmittelbar nach Lissabon. Alle sind in einer der größten Bank Portugals untergebracht worden, in der "Serviços Sociais Da Caixa Geral De Depósitos". So wurde der erste Tag der Ankunft gewidmet.

Der Dienstag hat mit dem Frühstück in der Gastpfarrei "Paroquia de São João de Deus" begonnen. Die Gestaltung der Zeit außerhalb der Hauptprogrammpunkte ist jeweils den Kleingruppen überlassen worden. So sind beispielsweise die Christusstatue "Christo Rei", die Altstadt Lissabons und der Strand, Gottesdienste wie z.B. der Pfadfindergottesdienst oder Wallfahrtsorte in Portugal wie Fatima innerhalb der Woche besucht worden. Außerdem ist das deutsche Pilgerzentrum in der deutschen Botschaft täglich geöffnet gewesen, welches ein vielfältiges Angebot für Pilgerinnen und Pilger hatte. Darunter gehören eine eingerichtete Kapelle zum Gebet, ein Raum der Stille, ein Garten mit Schatten und Programmpunkten zu "Tänzen aus aller Welt", ein Auditorium zu verschiedenen Vorträgen und Diskussionen wie beispielsweise "Ask the bishop", also eine Fragerunde mit verschiedenen deutschen Bischöfen, und die Möglichkeit, sein Handy aufzuladen. Auch unser Diözesanbischof Dr. Michael Gerber hat sogar die verschiedenen Kleingruppen unseres Bistums innerhalb der Woche begleitet, sodass er näher an den Pilgerinnen und Pilgern seines Bistums war.

Außerdem gab es im Rahmen der WJT die sogenannten "City of joy" und "Youth festival". Bei "City of joy" gab es die Möglichkeiten zur Beichte, zur Eucharistischen Anbetung, zu Erzählungen von Zeugnissen aber auch Berufungsgesprächen. Darüber hinaus sind Stände zu vorherigen Weltjugendtagen aufgestellt worden, wie dem aus Köln im Jahre 2005 zum Beispiel. Beim "Youth festival" hingegen hat es Ausstellungen in Museen gegeben, Tänze und Theater aus aller Welt, Sportveranstaltungen, Vorlesungen und auch Konzerte.

Zu den bedeutenderen Terminen gehört der Eröffnungsgottesdienst am Dienstag, den 02. August, zelebriert vom Patriarchat von Lissabon, Manuel Kardinal Clemente. In seiner Predigt hat er den Jugendlichen im Parque Eduardo VII das "Magnificat" näher erläutert. Von Mittwoch bis Freitag hat der Tag jeweils mit einer Katechese gestartet, die auch, bezogen auf das Motto "Rise up", hießen. Dieses Jahr wurden sie erstmals anders gestaltet. So sind die "Rise up‘s" von Teilnehmenden geleitet worden mit einem kurzen anschließenden Beitrag von einem Bischof, woraufhin die Eucharistie gefeiert worden ist.

Die Themen für die Katechesen waren "integrale Ökologie", "soziale Freundschaft" und "Die große Botschaft von Gottes Liebe". Am Donnerstag ist der Papst von ungefähr 500 Tausend Menschen im Parque Eduardo VII begrüßt worden. In seiner Ansprache hat der Heilige Vater die Jugendlichen darin bekräftigt, dass niemand hier zufällig und jeder somit von Gott beim Namen gerufen sei.

Am Freitag, beim Kreuzweg im selben Park, sind innerhalb der 14 Kreuzwegstationen die Probleme der heutigen Gesellschaft zur Sprache gekommen, wie beispielsweise mangelhafter Zugang zur Bildung, Süchte, Krieg und Vertreibung und die unauthentische Selbstdarstellung in den Medien. Das Wochenende haben die Pilgerinnen und Pilger auf dem Abschlussgelände verbracht, welches im "Parque Tejo-Trancão" liegt. Genau an diesen Tagen erreichten die Temperaturen mehr als 35 Grad Celsius. Dadurch sind die Anreise am Samstag bzw. die Abreise am Sonntag in den Menschenmassen erschwerlich gewesen. Somit hatten die Sanitäter während des Wochenendes auf dem Abschlussgelände viel Einsatz gezeigt.

Am Samstagabend ist die Vigil gefeiert worden. Papst Franziskus appellierte an die jungen Pilgerinnen und Pilger, keine Angst zu haben und die Wurzeln der Freude zu sein. Ihm war es wichtig zu vermitteln, dass die Freude "missionarisch" sei. Nach seiner Ansprache ist Stille unter den Jugendlichen eingekehrt, um das Allerheiligste Sakrament zu verehren. Am Sonntag sind die jungen Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt um 7 Uhr von Padre Guilherme, einem Pfarrer, der zugleich ein DJ ist, mit Techno-Musik geweckt worden. Bevor der Aussendungsgottesdienst begonnen hat, hat der Papst die Pilgerinnen und Pilger auf dem ganzen Platz aus nächster Nähe mit seinem Papamobil begrüßt. In seiner Predigt zum gleichzeitig stattfindenden Fest der "Verklärung des Herrn", hatte der Papst unterstrichen, dass wir Menschen genauso leuchten sollen wie Jesus und das nur dann geschehe, wenn wir Jesus annehmen und lieben wie er selbst liebt.  

Außerdem solle man das Zuhören üben und sich nicht fürchten. Zum Abschluss hat der Papst verkündet, dass der nächste Weltjugendtag in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul 2027 stattfinden wird. Zum Abschluss dieser Zusammenkunft bleiben in der Erinnerung noch viele nicht vollständig verarbeitete, prägende Erfahrungen, sodass die Abreise mit gewisser Trauer verbunden war. (pm) +++

X