Digitalministerin zu Besuch im Testlabor

Bei der EDAG: "Citybots" könnten den städtischen Verkehr revolutionieren

Für die Mobilitätswende ist die Digitalisierung der Schlüssel, erklärte Digitalministerin Sinemus bei ihrem Besuch des Testlabors der EDAG in Petersberg.
Fotos: Moritz Bindewald

11.08.2023 / PETERSBERG - "Zukunft made in Fulda" - so könne man die Leistung, die hier erbracht wird, schon bezeichnen. Sagt Johannes Barkmann, Global Design Manager bei der EDAG und Vater des Konzept "Citybot". Dieses Roboterfahrzeug soll den innerstädtischen Verkehr revolutionieren. Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU), war am Donnerstag ins "Testlab" nach Petersberg gekommen, um sich ein Bild vom Fortschritt des Projekts zu machen.



Ob 5G, LoRaWAN oder andere Verbindungstechnologien – leistungsfähige Netze bilden die Grundlage für die intelligente Vernetzung von Maschinen, Geräten und Menschen. Das Land unterstützt diese innovativen Technologien, um die Potenziale des Internets der Dinge in die Praxis zu bringen.

"Hier ist ein Zukunftsort, an dem moderne Technologien anschaulich und die großen Potenziale der Digitalisierung erlebbar werden. Für die Mobilitätswende ist die Digitalisierung der Schlüssel", sagte die Ministerin. "Wir wollen in Hessen Vorreiter für innovative Transportlösungen werden und die Voraussetzungen dafür sind gut. Darum ist eines unserer Innovationsfelder der hessischen KI-Zukunftsagenda das Thema Mobilität. KI-gesteuerte Systeme erhöhen nämlich nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern vermeiden Staus und verringern Emissionen.", so Sinemus.

Dauerhaft im Einsatz: Morgens Personentransport, Abends Grünflächenpflege

Der CityBot habe das Potenzial, unsere Städte im Positiven zu verändern, unterstrich indessen Dirk Keller, Geschäftsführer EDAG Production Solutions. "Während er morgens und abends vor allem für den Personentransport eingesetzt werden kann, erledigt er in der Zwischenzeit die Belieferung von Stadien oder Supermärkten, leert Mülleimer in den Parks aus oder pflegt die Grünflächen am Straßenrand", erklärte er das Konzept.

Was auffiel: Mehrfach machte die Ministerin auf Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Projekten aufmerksam, hinterfragte Ansätze des erdachten Smart City-Konzepts und kritisierte den bisher fehlenden Einsatz künstlicher Intelligenz. "Das war ein guter Hinweis. Wir haben aber zuerst mal die Inbetriebnahme des Systems hier im Fokus. Alles, was die mit KI-gesteuerter Verkehrsleitung betrifft, das machen wir dann im nächsten Schritt", sagte dazu Barkmann im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch. Jetzt müsse man erstmal zusehen, dass die Fahrzeuge zuverlässig fahren, dass Software und Hardware funktionieren, also die rudimentären Dinge geleistet werden. 

Ob man sagen könne, dass die Ministerin schon springen will, bevor das Projekt überhaupt laufen könne? "Nein, um Gottes willen", lacht der Vater der "Citybots". Sinemus sei Fan des Projekts und begleite das schon lange. "Jetzt verändern sich aber in ihrem Umfeld Dinge, und wenn sie uns das als Input mitgibt, werden wir das natürlich weiter verfolgen", so Barkmann. 

Noch in diesem Jahr sollen die Roboterfahrzeuge übrigens im Frankfurter Stadion getestet und können dann auch von ihren Fans aus nah und fern bestaunt werden. Klar ist: Auch wenn dieser Geschäftsbereich für die EDAG nur einen kleinen Teil ihres Umsatzes aus macht, hat man hier große Träume, die man Tag für Tag immer mehr zur Wirklichkeit werden lässt. (Moritz Bindewald) +++

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