"Tag der Jagd" im "Museum im Vorwerk"

Festliche Eröffnung der Dauerausstellung "Großwild-Jagd"

Exponate aus Afrika.
Fotos: Dieter Graulich

10.08.2023 / ULRICHSTEIN - "Was macht der Löwe im Vogelsberg? Im Gegensatz zu der Löwenmeldung aus Berlin haben wir in Ulrichstein im Museum im Vorwerk wirklich einen gesichtet", betonte Museumsleiterin Susanne Zejewski-Dützer bei einem Gespräch in der umgestalteten Ständerhalle des Heimatmuseums.



Auf unsere Frage: "Hat er was mit der Geschichte des Vogelsberges zu tun?", war ihre Antwort, ein klares Ja und begründete dies wie folgt: Die Freiherren der Riedeselschen Familie waren und sind Liebhaber der Jagd. Ein besonders begnadeter Jäger war Major Hans Hermann Riedesel geboren am 1.Dezember 1850. Wie der gesamte Hochadel dieser Zeit jagte er natürlich nicht nur in heimischen Gefilden sondern auch in Böhmen, den Deutschen Kolonien und in Amerika.

Das Museum im Vorwerk beherbergt noch Exponate aus dieser Zeit, hat aber nun auch eine einzigartige Sammlung von Tierpräparaten als Dauerleihgabe der Familie Herold (Frankfurt), die im Feldataler Ortsteil Ermenrod ein Ferienhaus hat, zur Verfügung gestellt bekommen. Am Wirken des inzwischen verstorbenen Karl Günter Herold könne man ebenfalls die Geschichte der Großwildjagd erzählen.

Er wurde Anfang Februar 1947 in München geboren, damals gab es noch sehr viel Natur und Waldgebiete um München. Es war üblich den Schuttbergen, der teilweise extrem zerstörten Stadt, in den Wald zu entfliehen und die Schönheit der Natur in sich aufzunehmen. Das Sammeln von Brennholz oder Pilzen war üblich in vielen Familien. So entstand der Wunsch einmal Förster zu werden, der Natur nahe zu sein sie zu schützen aber auch zu bewirtschafteten.

Liebe zur Natur

Durch den Entschluss des Vaters mit der Familie nach USA auszuwandern veränderte sich dieser Berufswunsch, aber die Liebe zur Natur blieb. Karl Günter Herold wurde internationaler Anwalt für Vertragsrecht mit Zulassungen in USA und Frankreich. Diese internationale Tätigkeit führte ihn über Paris (1987-1989) zurück nach Deutschland, wo er eine amerikanische Kanzlei in Frankfurt eröffnete.

Zurück in der "Alten Heimat" erfüllte er sich seinen Kindheitstraum dem Wald, der Natur nahe zu sein, Verantwortung zu übernehmen für ein Jagd- Forstrevier und er machte seinen Jagdschein. Es gelang ihm 1997 zunächst Mitpächter, später Hauptpächter des Reviers  "Heißholz" (Homberg Ohm) zu werden. Dort fand er Ruhe und "Heimat" in vielfältigem Sinne.

Karl Günter Herold hat über Jahrzehnte hier im Vogelsberg gejagt und liebte den Vogelsberg sehr, aber nicht nur der Vogelsberg, sondern Jagdgebiete in der ganzen Welt waren sein Ziel. Die Familie Herold kann von vielen spannenden Reiseerlebnissen erzählen. Das Museum im Vorwerk ist froh darüber, den Tierpräparaten eine Heimat geben zu können.  Jetzt kann man auch im Vogelsberg den ganz großen Tieren gegenüber stehen, denn auch das Senckenberg Museum in Frankfurt hatte großes Interesse daran.

Eröffnung am 26. August

Eröffnet wird die Dauerausstellung am 26. August 2023 mit einem feierlichen "Tag der Jagd", an dem alle Jäger aber auch Jagdinteressierte eingeladen sind, sich die Ausstellung anzuschauen. Gleichzeitig zeigt das Museum Info-Tafeln zu invasiven Tier- und Pflanzenarten und zum Thema Ansiedelung der Wildkatze. Für das leibliche Wohl sorgt das Bistro Treffpunkt am Museum, wo unter anderem leckere Wildwürste angeboten werden. Das Museums Café bietet selbstgebackenen Blechkuchen an. Kinder können tolle Wildtiermasken basteln.  Weitere Informationen und Vorträge rund um die Jagd sind in Planung. Die Ausstellungseröffnung beginnt um 13 Uhr und wird bis etwa 17 Uhr gehen, der Besuch des Museums ist an diesem Tag kostenlos. (gr) +++

Tierpräparate aus dem Yukon-Gebiet in Kanada.

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