Grün mag den "hessischen Weg"
Ministerin Angela Dorn am Wochenmarkt über Abgucken und Kommunikation
Fotos: Hans-Hubertus Braune
10.08.2023 / BAD HERSFELD - Hessens Kunst- und Wissenschaftsministerin Angela Dorn ist dieser Tage auf Sommertour. Dabei besucht sie viele verschiedene Orte, Lokalitäten und Veranstaltungen. Die Stimmung ist dabei offenbar ähnlich. Nach zwei Krisen sind die Menschen "wirklich kaputt und müde", sagt die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen.
Trotzdem machte Dorn bei einem kurzen Gespräch am Grünen-Wahlwerbestand einmal mehr deutlich, dass die Brandmauer zur AfD nicht bröckeln dürfe. Sie kritisierte CDU-Chef Friedrich Merz für dessen Aussage in Sachen AfD auf kommunaler Ebene und dessen halbherzigem Dementi. Lob von Dorn erhielt dagegen Hessens Ministerpräsident Boris Rhein. Er ließ in seinem Statement keinen Millimeter Platz für die AfD.
"Wir haben hinter den Kulissen diskutiert"
Überhaupt scheinen die Grünen die Landesbeziehung zur CDU ganz gern zu haben. Zumindest eines ist Fakt: Die Geräuschkulisse während der bisher gut zehnjährigen Koalitionsarbeit ist gering, kaum Streit oder öffentliche Machtspielchen bestimmen die politische Arbeit der Regierung in Wiesbaden. "Wir haben hinter den Kulissen diskutiert", sagt Dorn gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Sie nennt dies den "hessischen Weg". In Berlin schaut es anders aus. Dort regieren drei Parteien, die zumindest nach Außen keineswegs geeint wirken.Die Herausforderungen sind vielfältig, Angela Dorn tourt weiter und wird unter anderem beim Open Flair-Festival vorbeischauen. Nach den Sommerferien geht es dann langsam, aber sicher schon in die heiße Wahlkampfphase vor der Landtagswahl am 8. Oktober und die Grünen in Hessen werden hoffen, dass Berlin keine neuen öffentlichen Streitereien kreiert. Das können sie gar nicht gebrauchen. Schließlich will der Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al Wazir in Hessen Ministerpräsident werden. Dazu braucht es bei den Grünen aber einen immensen Stimmungsaufheller. Angela Dorn tut in diesen Tagen alles, um Grün ins Licht zu rücken. (Hans-Hubertus Braune) +++