"Der fidele Owwerhess" Jochen Rudolph zu Gast
Frohsinn und Tiefsinn bei Mundart Abend im Museum
Fotos: Dieter Graulich
09.08.2023 / ULRICHSTEIN - Die letzten drei Jahre waren für die Kultur besonders im ländlichen Raum ein Super Gau", so Museumsleiterin Susanne Zejewski-Dützer bei der Eröffnung des Mundart Abend mit Jochen Rudolph im "Museum im Vorwerk". Das Museum versuche irgendwie am Leben zu bleiben und Kulturveranstaltungen zu bieten, die auch höherklassig seien. Diese kosteten Geld, Geld, welches nicht vorhanden sei.
Selbst Förderungen, müssten zunächst vorfinanziert werden und stellten eine große Herausforderung dar. Um das Museum am Leben zu erhalten, brauche es Leute wie den langjährigen Gönner Jochen Rudolph, der spontan zugesagt habe, den Mundart Abend zugunsten des Museums auszurichten. Neben dem Dank der Museumsleitung gab es dafür starken Beifall der rund 80 anwesenden Gäste.
Dank für die Ausrichtung dieser Benefizveranstaltung für das Museum sprach auch die Vorsitzende des Fördervereins Helga Weigand aus. Sie ging in ihrem Grußwort auf die Themen Mundart, Dialekt, Heimat und Fremdheit ein. So bezeichnete sie den Dialekt als den Sprachmodus für eine Region, eine Gruppe, die mit der Mundart aufgewachsen sei und sich in ihrem häufig abgegrenzten Bereich damit verständige. Für Fremde sei es oft so etwas wie Geheimcode. Die Veranstaltung sei eine Veranstaltung für Oberhessen, obwohl sich auch hier die Dialekte oft von Ort zu Ort änderten. Dies wurde dann beim ersten Beitrag "Das Landexamen" deutlich, denn es ging um die Sprachprüfung für einen in den Vogelsberg ziehenden Städter. Er musste die unterschiedliche Sprachweise vom Mutterschwein oder dem Schuhlöffel richtig aussprechen.
Benefizveranstaltung samt Salve von Schimpfwörtern
Nach der Melodie von Slade "far far away" gab es ein Loblied über die "Vogelsberjer Maadche" und als eine selbstkritische Eigenkomposition trug er: "Nackisch seh ich auch net grad gut aus. Ich bin ein Dickmops, kein Adonis und kein Augenschmaus" vor. Wenn ich so weitermach, pass ich net mehr durch die Tüt im Haus. "De Baum is schepp", von Lutz Dönges wurde untermalt mit Melodie von Ricky Nelson zeigte schon auf die kommende Weihnachtszeit hin, was sicher wieder passieren wird wie jedes Jahr.