Es beginnt zumeist harmlos
Kinder und alkoholfreies Bier: Eine aktuelle Diskussion, die völlig aberwitzig ist
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05.08.2023 / KOMMENTAR -
Es gilt, einen Nachtrag zu verfassen zum "Tag des Bieres" am 4. August: Denn aus mir bislang unerklärlichen Gründen wird aktuell in Deutschland unter Eltern, Ärzten und Suchttherapeuten eine Diskussion darüber geführt, ob man Kindern alkoholfreies Bier zu trinken geben sollte. Diverse Gesundheitszeitschriften haben sich des Themas ebenso angenommen wie Familienratgeber im Internet. Mein vorweggenommenes Fazit: Aberwitzig!
Keine Frage, alkoholfreies Bier hat in den letzten Jahren – befeuert besonders durch Werbung – gehörig an Sympathien gewonnen. Es gilt mitunter sogar als erfrischendes Getränk, das man ja sogar genießen könnte, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass bereits der Begriff in die Irre zu führen vermag, denn der Alkohol wird zumeist nicht vollständig entzogen, sondern 0,5 Volumenprozent bleiben in etwa übrig.
Erste Schritte hin zur Sucht
Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber es kann sein, dass in dieser Zeit die Basis dafür gelegt wird, sich an Alkohol zu gewöhnen. Vom Kind über den Jugendlichen hin zum süchtigen Erwachsenen ist es da oftmals nur ein kleiner Schritt. Und so weit sollte man es keinesfalls kommen lassen. Übrigens begehen viele "trockene" Alkoholiker den Fehler, sich selbst nach langer Zeit der Abstinenz ein "alkoholfreies" Bier zu gönnen. Damit ist zumeist der Rückfall bis hin zu "harten" Alkoholika programmiert."Früher", so höre ich jetzt manche sagen, "war es doch gang und gäbe, dass Kinder Malzbier getrunken haben. Denn das ist doch gar kein ,richtiges‘ Bier". Ja, früher hat man sich diesbezüglich auch kaum Gedanken gemacht. Doch bei so manchem Erwachsenen sieht man heute, was daraus geworden ist ...(Bertram Lenz) +++
Foto: O|N - Archiv / Laura Struppe