Gast der O|N-Redaktion
Neue Diözesanvorsitzende Brigitte Kram: Was Kolping uns heute zu sagen hat
Fotos: Finn Rasner
06.08.2023 / REGION -
Als dienstälteste Bürgermeisterin im Landkreis Fulda war Brigitte Kram zum 1. Oktober 2022 verabschiedet worden, vier Amtszeiten lang hatte die gebürtige Ebersburgerin die Geschicke ihrer Heimatgemeinde gelenkt. Seit einigen Monaten nun hat sie ein neues Amt in seit Langem vertrauten Metier inne: Kram ist in der Nachfolge von Josef Richter Kolping-Diözesanvorsitzende. Das Kolpingwerk im Bistum Fulda mit seinen rund 3600 Mitgliedern in 45 Kolpingsfamilien ist einer der größten katholischen Sozialverbände der Diözese. Grund genug für ein Gespräch bei OSTHESSEN|NEWS.
Der Diözesanverband teilt sich in sechs Bezirke auf. Sie erstrecken sich im Norden von Kassel über Fulda bis zum südlichsten Zipfel nach Hanau. In der Nord-West-Achse reicht die Diözese von Marburg bis nach Bad Hersfeld.
"Kolping ist ein Teil meines Lebens"
Überrascht worden war die 54-Jährige von ihrer Wahl nicht, "denn ich bin fast 20 Jahre an verschiedenen Positionen im Diözesanvorstand tätig, auch wenn ich während meiner Bürgermeisterzeit eher mit etwas 'angezogener Handbremse' aktiv war". Sehr wichtig sei ihr auch das Mitwirken im Kolping-Bundesfachausschuss "Politik und Gesellschaft", da man hier auf Menschen treffe, mit denen man Motivation und Engagement teile. Kolping, so Brigitte Kram, sei sehr zeitgemäß - "heute vielleicht mehr denn je".
"Scharnier zwischen Amtskirche und Gesellschaft"
In der heutigen Zeit komme es darauf an, Beistand zu leisten bei der Bewältigung des strukturellen Wandels, beim Generationenwechsel und Hilfestellung zu geben bei der ausufernden Bürokratie. "Gerade heute, wo sich aus vielerlei Gründen auch die Zusammensetzung von Pfarreien ändert, sind wir gefordert, diesen Prozess proaktiv positiv zu begleiten", so Brigitte Kram, die wörtlich betont: "Wir sind das Scharnier zwischen Amtskirche und Gesellschaft". In den Kolpingsfamilien werde der christliche Glaube gelebt, aber auch die Ziele der Ökumene würden unterstützt.Und die neue Diözesanvorsitzende betont abschließend, "dass unsere Aktivitäten nicht nur Mitglieder unserer Kolpingsfamilien, sondern auch insgesamt interessierte Menschen erreichen wollen". Interessant sei in diesem Zusammenhang beispielsweise die sogenannte "Hühneraktion" im Parkhotel/Kolpinghaus in Fulda. (Bertram Lenz) +++