IGBCE ist nicht zum Feiern zumute

"Sekt trinken, während die Goodyear-Kollegen um ihre Arbeitsplätze fürchten?"

Die Situation für die Belegschaft beim Reifenhersteller Goodyear in Fulda
Archivfoto: O|N/Nina Bastian

25.07.2023 / FULDA - Sekt trinken, während die Kolleginnen in Fulda um ihre Arbeitsplätze fürchten: Das geht gar nicht, finden die gewerkschaftlichen Vertrauensleute der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) bei Goodyear. Deshalb bitten sie ihre Kolleginnen, aus Solidarität an den Feiern in den Werken zum 125-jährigen Bestehen von Goodyear im September nicht teilzunehmen.



"Es ist für die Vertrauensleute sehr belastend, dass viele Kolleginnen nicht wissen, ob sie das 126. Unternehmensjahr noch im Betrieb verbringen dürfen", sagt Anne Weinschenk, IGBCE-Betriebsbetreuerin und Leiterin des Bezirks Mittelhessen. "Wir finden es unangemessen zu feiern, wenn gleichzeitig an anderen Standorten hunderte von Arbeitsplätzen gestrichen werden sollen. Wir werden dann feiern, wenn es etwas zu Feiern gibt."

Nachdem das Unternehmen im Mai entschieden hatte, das Zentrallager in Philippsburg zu schließen, hatte Goodyear im Juni bekanntgegeben, in Fulda 557 von rund 1150 Arbeitsplätzen abbauen zu wollen.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie entstand 1997 durch Fusion der IG Bergbau und Energie mit der IG Chemie-Papier-Keramik und der Gewerkschaft Leder. (pm)+++

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