Drei Freunde, ein Likör

Beim Bio-Holunderblütenlikör "Holler” trifft Regionales auf viel Geschmack

Jonas Christ, Alexander Auth und Johannes Wess (von links) aus Flieden stellen mit "Holler" ihren eigenen Bio-Holunderblütenlikör her.
Foto: Katharina Wagner

27.07.2023 / FULDA - Einmal etwas Eigenes machen – das ist der Traum von vielen Menschen. Alexander Auth, Jonas Christ und Johannes Wess, drei Freunde aus Flieden, haben den Schritt gewagt. Seit Anfang März produzieren sie ihren eigenen Bio-Holunderblütenlikör "Holler" und sind bei jedem Supermarktbesuch stolz, wenn sie ihr Produkt im Regal stehen sehen. 


 
Auth, Christ und Wess kennen sich vom Fußball und sind alle drei Fliedener. Irgendwann hatten sie den Wunsch "etwas Eigenes auf die Beine zu stellen", so Wess im Interview mit OSTHESSEN|NEWS. Bei einem Polterabend kamen sie dann in den Genuss eines selbstgemachten Likörs. Dieses Erlebnis kam bei allen Gästen gut an und die Freunde begannen, sich ernsthafte Gedanken über ein zweites Standbein durch einen eigenen Likör zu machen. Nach dem ersten Ansatz entwickelte sich zunehmend die Idee, einen eigenen Likör auf den Markt zu bringen. 

Regionalität steht von Anfang an im Vordergrund

Doch wie geht man ein solches Vorhaben am besten an? Ein altes Familienrezept wurde Stück für Stück überarbeitet, die Zusammenstellung, Konzeption und Zutaten immer weiter verbessert, bis der eigene Likör schließlich Form annahm und "wir auch geschmacklich dahinterstehen konnten", gibt Wess Einblicke in die Entstehung von "Holler", der auch namentlich der Hauptzutat Holunder nahesteht. Erst als die Idee zunehmend Hand und Fuß hatte und sich als praktikabel erwies, teilten die drei ihre Pläne mit der Familie und Freunden und ernteten großes Lob und Respekt. Kaum eingeweiht gehörten die Engsten auch schon zu den ersten Verkostern, ihre Meinung floss in die Konzipierung des Endprodukts mit ein.  

Ein Hersteller, der den Freunden in diesem Entwicklungsprozess auch mit helfender Hand zur Seite stand, war schnell gefunden: Für die Fliedener Jungs kam nur der BioContor Elm in Frage, denn von Anfang an war ihnen klar: "Wenn wir das machen, wollen wir auf regionale Partner setzen." So sei "Holler" ein rein regionales Produkt, von den Zutaten, über die Herstellung bis zu den Verkaufsstätten. Im März gaben sie schließlich die erste Füllung bei Markus Herbert von HEPACK GmbH & Co. KG in Freiensteinau in Auftrag. Diese 500 Flaschen sind mittlerweile bereits ausverkauft, eine neue Auflage kommt.

Neuer Ansatz beim altbekannten Holunderblütenlikör 

Dass "Holler" gut ankommt, zeigte sich bereits zu Beginn: "Das erste Feedback war durchweg positiv", so Wess. Dies liege nicht nur an der Regionalität, dem veganen Konzept und der Bio-Zertifizierung, die Wess als "klares Konzept" seines Likörs beschreibt, sondern auch an dem neuen Ansatz des altbekannten Holunderblütenlikörs. Das Besondere an "Holler" ist laut Wess, dass der sonst recht süße und dickflüssige Likör in der Fliedener Variante einen "relativ leichten und guten natürlichen Geschmack nach Holunder", einen flüssigeren Bruder, findet. Das Ziel des eigenen Likörs sei es gewesen, dem Likörklassiker "einen neuen Anstrich zu verleihen, ein altes Rezept aufzupeppen", erklärt Wess die Intention der Gruppe. "Es ist ein anderer Ansatz zum Thema Spirituosen", führt Wess weiter aus.  

Das selbsternannte "Produkt für alle" finden Kunden inzwischen in regionalen Filialen von Rewe, Edeka, Tegut sowie Regio-Läden in Fulda oder über die eigene Website. Die "Trinkfreunde", wie auf der Website zu lesen ist, sind stolz auf das Projekt, ihr Endprodukt und "dass wir es durchgezogen haben", erinnert sich Wess an die Hürden wie Bürokratie rund um die Etablierung von "Holler": "Es ist ein cooles Erlebnis, sein Produkt im Regal stehen zu sehen". 
Für die Zukunft gebe es noch keine konkreten Pläne, gerne solle aber noch der Schritt in die Verwendung des Bio-Holunderblütenlikörs in der Gastronomie gegangen werden. Druck machen sich die drei aber nicht: "Es soll in erster Linie Spaß machen und das macht es im Moment. Jede verkaufte Flasche freut uns", lacht Wess. (Julia Mondry) +++


Foto: Katharina Wagner

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