Seit 2002 über 400.000 Euro gesammelt
Nicht nur zur Weihnachtszeit: Hilfe für Straßenkinder Kenias
Fotos: Privat/Weihnachtsbaumteam Kerzell
29.07.2023 / EICHENZELL -
"Weihnachtsbaumteam Kerzell" - für viele mag dieser Vereinsname etwas Adventliches suggerieren, wohl kaum aber eine Hilfsorganisation voller Projekte. Doch genau das steckt hinter diesem Verein, der seit nun 30 Jahren zahlreiche Menschen in Kenia unterstützt und diesen eine bessere Zukunft ermöglicht. Am 30. Juli steht das 25. Hoffest des WBT Kerzell an, zeitgleich das 30-jährige Jubiläum des Vereins. Mit OSTHESSEN|NEWS blicken der erste Vorsitzende Jan Wloka, der zweite Vorsitzende Günter E. Schmitt und Kassierer und "Hansdampf in allen Gassen" Walter Zehentmaier auf die Vereinsgeschichte zurück.
Im Dezember 1993 nahm die Geschichte des Vereins ihren Anfang. Freunde von Josef Reith, der zu dieser Zeit als Entwicklungshelfer in Kenia tätig war, versammelten sich in der unteren Wirtsgasse von Kerzell. Ihr Ziel war es, Josef in seiner Projektarbeit finanziell zu unterstützen. So entstand die Idee, selbst geschlagene Weihnachtsbäume zu verkaufen und mit den Erlösen Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation von Straßenkindern in Kisumu, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern in Kenia, zu fördern. Kurz vor Weihnachten bieten sie seither eine beeindruckende Auswahl an frisch geschlagenen Bäumen, von der traditionellen Fichte bis zur edlen Nordmanntanne, in verschiedenen Größen und Variationen an.
Das "KUAP Pandipieri"
Transparenz und Wertschätzung
Im April 2002 erfolgte die offizielle Eintragung des Weihnachtsbaumteams als Verein mit dem Namen "Weihnachtsbaumteam Kerzell e. V. - Projekt: Straßenkinder Kenias". Zwei Jahre später wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt, was es ihm ermöglichte, seine Unterstützungsaktivitäten noch effizienter und zielgerichteter durchzuführen. Seitdem setzt sich der Verein kontinuierlich dafür ein, das Leben von Straßenkindern in Kisumu zu verbessern. Seit 2002 haben sie insgesamt mehr als 400.000 Euro an Spenden gesammelt: 392.500 Euro gingen an das "Projekt Straßenkinder" und 26.000 Euro an das "OMA-Projekt"."Der Verein hat mittlerweile 50 Mitglieder. Hier steht etwas seit 30 Jahren, hier wird es nachvollziehbar und transparent gestaltet, es wird aufgeführt, was mit dem Geld oder auch mit Sachspenden gemacht wird. Es macht uns alle glücklich, wenn wir sehen, wie sich die Kinder freuen. Die Wertschätzung ist einfach anders. Dass wir ihr Leben verbessern können, für ihre Zukunft aushelfen und das seit so einer langen Zeit, ist nicht selbstverständlich und etwas, was uns mit Freude erfüllt", betont der zweite Vorsitzende Günter Schmitt.
Die Zukunft in den Händen der neuen Generation
Walter Zehentmaier hofft derweil, das Interesse von jungen Leuten aus Kerzell und Umgebung für die Hilfsorganisation wecken zu können. "Wir wollen natürlich, dass auch jüngere Menschen merken, was wir hier leisten und irgendwann eine neue Generation die Führung übernimmt. Bisher haben wir zwölf Interessierte aus dem Verein, doch da geht bestimmt mehr", hofft Zehentmaier.25. Hoffest und 30 Jahre WBT