Kranzniederlegung zum 20. Juli 1944

Frieden, Freiheit und Demokratie - "Werte, die es wert sind, verteidigt zu werden"

Traditionelles Gedenken zum 20. Juli 1944 der Kyffhäuser-Kameradschaft Grüsselbach.
Fotos: Bernd Vogt

21.07.2023 / RASDORF (RHÖN) - Zur traditionellen Gedenkfeier anlässlich des 20. Juli 1944 hatte die Kyffhäuser-Kameradschaft Grüsselbach am Donnerstagabend auf den Waldfriedhof "Am Waldhof" nahe des Rasdorfer Ortsteils eingeladen. Dort befindet sich auch ein Gedenkstein, der an General a.D. Alexamder von Falkenhausen (1878-1966) erinnert, der den Widerstand gegen Adolf Hitler maßgeblich gefördert hatte. Die Gedenkrede hielt Landrat Bernd Woide, umrahmt wurde die Feierstunde von der Musikgruppe Grüsselbach. 


Eingeladen hatte der Vorsitzende der Kyffhäuser-Kameradschaft Grüsselbach, Alfred Gollbach. Dem Landrat zufolge sind Frieden, Freiheit und Demokratie Werte, die für sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft selbstverständlich geworden sind. Sich dafür einzusetzen und Verteidigungsbereitschaft zu gewährleisten, sei im Gegenzug ebenfalls vielen fremd geworden. Dann aber sei im vergangenen Jahr der russische Angriffskriegs auf die Ukraine erfolgt, und damit unmittelbar vor unserer Haustür. Wir hätten erkennen müssen, dass Frieden, Freiheit und Demokratie eben nicht selbstverständlich seien, sondern dass man sich für diese Werte einsetzen und sie hochhalten müsse.

Dies sei auch an diesem besonderen Tag der deutschen Geschichte  des Erinnerns wert.  Männer und Frauen hätten es 1944 nicht hingenommen, dass Frieden und Freiheit verspielt würden, sondern seien dafür eingetreten, Tyrannei, Willkür und Mord zu beenden. Leider sei ihnen der Erfolg verwehrt geblieben, doch hätten sie Haltung bewiesen, ihr persönliches Wohl und Wehe zurückgestellt und den Widerstand vielfach mit ihrem Leben bezahlt. "Dies zeigt uns, wie  hoch diese genannten Güter sind. Und daher ist es gut, gerade heute an diese Menschen zu erinnern", so Woide. 

Der Präsident der Internationalen Offiziers- und Soldatengesellschaft (IOS), Hauptmann d.R. Günter Wolf, betonte, es sei unsere Pflicht, sich jedes Jahr nicht nur aufs Neue daran zu erinnern, sondern auch zu vergegenwärtigen, welche Lehren wir, die heute noch Lebenden, aus den Geschehnissen des 20. Juli 1944 für uns und für die künftigen Generationen gewinnen.  Wie auch Landrat Woide rief Wolf dazu auf, den Anfängen zu wehren, es  also gar nicht so weit kommen zu lassen,  sondern den Verführungen und Verirrungen rechtzeitig und mutig entgegen zu treten.  Diese Gedenkveranstaltung sei ein "unverzichtbarer Leuchtturm", um einer etwaigen Nachgiebigkeit gegenüber den rechten Verführungskünsten unserer Tage entgegenzuwirken, zum anderen aber auch, um uns den Wert entschlossener und mutiger Widerstandstat vor Augen zu führen.

Mit der Ehrennadel in Bronze der Internationalen Offiziers- und Soldatengesellschaft wurden Alfred Gollbach, Norbert Biedenbach und Manfred Aha ausgezeichnet. (bl) +++

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