Brennt für eure Berufe und Hobbys

93 Schülerinnen und Schüler der Rhönschule Gersfeld verabschiedet

Verabschiedung von 93 Rhönschüler und Rhönschülerinnen.
Foto: Rhönschule

17.07.2023 / FULDA - "Gut, dass es rum ist!" oder "Schade, dass die Rhönschulzeit vorbei ist!"? Nach einem stimmungsvollen und einfühlsam gestalteten Gottesdienst in der evangelischen Kirche erhielten am vergangenen Freitag die Abgängerinnen und Abgänger der Klassen 9Ha (Herr Brähler), 9Hb (Herr Dimmerling), 10Ra (Frau Spörer), 10Rb (Frau Gutermuth) und 10G (Herr Steinmetz) der Rhönschule Gersfeld bei der Entlassfeier ihre ersehnten Abschlusszeugnisse.



Auch 2023 konnten wieder sehr gute Ergebnisse bei den Abschlussprüfungen erzielt werden. Die rund 66 Prozent der qualifizierten Abschlüsse lagen dabei deutlich über dem Hessenschnitt. Zu den Klassenbesten mit einem Einserschnitt durften Jasper Weber (9Ha), Philip Stasch (9Hb), Sarah Heil und Adrian Müller (10Ra) Sophie Jökel und Berkan Parlak (10Rb) sowie Janine Moser (10G) beglückwünscht werden. 
 
Mit Stolz begrüßte Schulleiter Marco Schumacher seine Abgangsklassen und schlug zur Begrüßung erst einmal melancholisch Wort an: "Wisst Ihr noch, wie ihr eingeschult worden seid? Daran konnte man sich allseits gut erinnern." Doch so schnell werde man auch nach dem Abgang nicht von der Rhönschule loskommen, die doch gewissermaßen eine Art Schul-Abhängigkeit ausgelöst habe: Rhönschulluft, Süßigkeiten beim Hausmeister, Dauerbeschallung durch Lehrkräfte, Schulgong und Lautsprecherdurchsagen wie z.B. "Die Klasse 6c bitte zum Hofdienst!". Diese Eindrücke und andere Spuren der Rhönschule werden die Abgängerinnen und Abgänger ein Leben lang begleiten, seien es gemeinsame Erlebnisse im Klassenverband oder in der Schulgemeinschaft. 

Dass Erlebnisse sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer prägen, bewiesen jeweils die Klassensprecher und Klassenlehrer mit ihren Abschiedsworten und Erinnerungen: #Guckaisee-Ritual #Rambo-Einheit# Hocky in den Deckenplattem #Sicherheitshammer #Detektiv #Kletterwald #Klassenfahrt #Segeln #Jump Fabrik #Deoschlacht #Schwänzen für die Klassengemeinschaft (?!) #Toilettenampel #Bilderwand #1.Corona-Fall. 

Nach jedem Rückblick folgt auch ein Ausblick. Diesen zeichnete Schumacher mit letzten "Arbeitsaufträgen" für seine Abgangsklassen: Zum einen gelte es, wieder für Berufe und Hobbys zu "brennen", denn Mittelmaß oder Minimalismus seien eindeutig zu wenig. Mut, Fleiß und Menschlichkeit würden sich lohnen, denn Menschlichkeit und Authentizität gelten mehr als Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit, wobei letztere die Gefahren der heutigen (Medien-)Gesellschaft darstellen würden. Vielmehr gelte es, eigene Werte und Überzeugungen in den Mittelpunkt des eigenen Handelns zu stellen, bewusst Entscheidungen zu treffen, respektvoll mit den Menschen - unabhängig von ihrer Herkunft, Religion und ihrer sozialen Stellung - umzugehen und für das einzustehen, woran man glaube und wovon man überzeugt sei. Auf diese Weise achte man auf seinen Kurs im Leben und könne ihn auch bestimmen, manchmal auch mit kleinen und unbequemen Umwegen, die sich jedoch im Nachhinein lohnen. Auch drohe manchmal Gegenwind, den es durchzuhalten und zu bekämpfen gelte, denn Mut, Fleiß und Standfestigkeit würden oft belohnt werden!

Zu guter Letzt ermutigte Schumacher die Abgangsklassen dazu, in jedem Bereich Emotionen zu zeigen, denn die heutige digitale Gesellschaft brauche zunehmend mehr Menschlichkeit, Empathie, Mitleid, Mitgefühl und Interesse am Mitmenschen und dies könne keine KI oder kein Roboter!

Musikalisch umrahmt wurde die Abschlussfeier von dem Abschlusschor unter Leitung von Herrn Farnung, Sönke Leibold und Theresa Schrimpf am Klavier sowie Sophie Jökel auf der Querflöte. (pm) +++

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