"Mediennutzung macht nicht medienkompetent"

Youtube-Star Mirko Drotschmann begeistert Schüler an der Winfriedschule  

Normalerweise findet man ihn nur im Internet, am Donnerstag besuchte Mirko Drotschmann die Winfriedschule Fulda
Fotos: Jakob Röder/Johannes Haubs

14.07.2023 / FULDA - Schon seit Februar war es geplant, nun besuchte der YouTuber Mirko Drotschmann alias Mr. Wissen2Go, der insgesamt über drei Millionen Abonnenten auf seinen beiden YouTube-Kanälen hat, die Winfriedschule Fulda, um mit circa 100 Schülern der Q2 über verschiedenste Themen zu reden.  



Die Eröffnungsrede hielt der Studiendirektor Robert Brand, der gleich auf Probleme mit Medien als Informationsquelle hinwies: "Mediennutzung macht nicht medienkompetent" betonte Brand. Anschließend moderierte der Lehrer Lukas Kaufmann, der das Treffen maßgeblich geplant hatte, das Gespräch. Zu Beginn stellte sich Drotschmann noch einmal vor. Er ist 37 Jahre alt und hat vor elf Jahren mit YouTube angefangen, wo er hauptsächlich Videos zu Geschichte und Politik veröffentlicht. Seitdem hat sich natürlich vieles verändert. Neben der Technik, die sich deutlich verbessert hat, ist auch seine persönliche Bekanntheit deutlich gestiegen, weshalb er neben YouTube auch in Fernsehsendungen wie Terra X auftritt.  

Nach der Vorstellung folgten Fragen aus allen Richtungen: "Was hält Drotschmann von aktuellen Entwicklungen in der Politik? Wie ist er auf die Idee gekommen, Videos zu drehen?" Aber auch "Was ist sein Lieblingsfußballverein?" oder "Könntest er sich vorstellen ein Video über Bonifatius zu machen?" 

Starkes Vertrauen in YouTuber 

Immer wieder wird er um seine Einschätzung gefragt, in die viele Schüler stark vertrauen. "Egal was der mir erzählt, ich würde es ihm glauben", ist immer wieder zu hören. Die starke Sachlichkeit und Neutralität der Videos, die trotzdem immer interessant sein sollen, begeistert viele Schüler. Dabei gilt für Drotschmann immer: "Es kann kein Thema geben, was zu kontrovers ist." Die Sachlichkeit in den Videos führt dazu, dass seine Videos besonders häufig geklickt werden, wenn die Faktenlage noch unklar ist. Videos, die über den russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 berichteten, erreichten Millionen von Zuschauern. Trotz der höheren Aufrufzahlen konnte er sich nicht richtig darüber freuen, denn der Grund dafür war natürlich kein guter. 

Vergangenheit oft sehr lehrreich  

Drotschmann fordert immer wieder einen Blick in die Vergangenheit, wenn man über Politik redet. Nicht nur, weil sich oft Parallelen in gesellschaftlichen Entwicklungen finden, sondern auch, weil die Ursache von vielen Problemen in der Vergangenheit liegt. Der wiederkehrende Populismus und Antisemitismus beunruhigen ihn hierbei. Rassistische oder antisemitische Aussagen gingen auf seinen Videos teilweise schon so weit, dass er bei diesen Videos die Kommentarspalte deaktivieren musste. Abschließend geht es wieder um viele private Fragen, zum Beispiel welche historischen oder aktuellen Personen er gerne treffen würde. Die Antworten reichen hierbei von Hitler bis Taylor Swift, wenn auch aus verschiedenen Motiven. Er fände es einfach mal interessant zu sehen, wie bekannte Personen sind und aus welchen Beweggründen sie handeln.  

Begeistertes Publikum 

Nach dem Gespräch war noch Zeit für die Schüler, Fotos mit dem YouTuber zu machen, was zu einer langen Schlange führte. Lehrer und Schüler zeigten sich anschließend von dem Vortrag sehr begeistert, nicht nur das Wissen und seine Tätigkeit überzeugten für sie, sondern auch die starke Offenheit während der Gesprächs- und Diskussionsrunde. Auch Drotschmann selbst machte das Treffen Spaß, wie er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS bestätigte. "Mir haben besonders die bunten Fragen und das Interesse der Schüler gefallen." (Jakob Röder) +++

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