Empfang Fregatte Hessen
Besatzung des modernsten deutschen Kriegsschiffs zu Besuch
Fotos: Jutta Hamberger
12.07.2023 / FULDA - Am Dienstagabend empfing Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ganz besondere Gäste im Stadtschloss: Fregattenkapitän Volker Kübsch und etwa 25 Soldaten der Fregatte "Hessen" (F 221). Man mag es kaum glauben, aber tatsächlich war es der erste Besuch der "Hessen" in Fulda.
Die Besatzung der "Hessen" ist auf einer 5-tägigen Reise durch Hessen. Tags zuvor hatte Regierungspräsident Mark Weinmeister sie in Kassel empfangen. Vor dem Empfang hatten die Männer Point Alpha besucht. Morgen geht es weiter nach Kronberg, wo man in der Lodge "Beef’s Finest" mit Blick auf die Savannenlandschaft des Opel-Zoo kulinarisch verwöhnt wird. In 12 Tagen bricht die "Hessen" zu ihrem nächsten Einsatz in der Carrier Strike Group 8 um den Flugzeugträger USS Harry S. Truman auf, er wird ungefähr 5 Monate dauern.
200 Tage im Jahr auf See
"Wir sind ungefähr 200 Tage im Jahr unterwegs", erzählt Fregattenkapitän Volker Kübsch am Abend im "Café Ideal". "Wir streben an, dass wir auf 180 Tage oder weniger kommen." Das ist eine Belastung für das Privat- und Familienleben der Soldaten. In den Gesprächen klingen auch andere Probleme wie die ausufernde Bürokratie oder endlos lange Prüfschleifen an. Die Marine hat inzwischen wieder einen anderen Stellenwert in der Bundeswehr. "Wir waren lange nur auf Landverteidigung ausgerichtet", so Kapitän Kübsch. Das habe sich nach dem Ende der Afghanistan-Mission geändert, natürlich beschleunigt auch durch den russischen Angriff auf die Ukraine.Hier sind alle wichtig
Der Dienst ist herausfordernd, man arbeitet umschichtig, jede Schicht dauert circa vier bis sechs Stunden, länger als vier bis sechs Stunden Schlaf am Stück sind nicht drin. Viel Zeit für Freizeit bleibt nicht. Wer will, kann sich mit entsprechenden Geräten fit halten, es gibt auch eine Mediathek. "Alle an Bord sind Fachleute, alle werden gebraucht, und an Bord gibt es immer etwas zu tun", erklärt mir Kapitänleutnant Bastian Meinel. Er und der Kapitän kennen sich schon seit vielen Jahren und sind bereits auf dem vierten Schiff gemeinsam im Dienst.Der Stolz der Deutschen Marine
Die "Hessen" wurde zwischen 2001 und 2005 in Emden gebaut und offiziell am 21. April 2006 als drittes Schiff der Sachsen-Klasse in Dienst gestellt. Die "Hessen" ist 143 Meter lang und 18 Meter breit, der Tiefgang beträgt maximal sechs Meter, sie verdrängt 5.800 Tonnen und hat eine Stammbesatzung von 236 Soldaten. Sind Hubschrauber an Bord, kommen 18 Marineflieger hinzu.Ach ja – Fulda kam so gut an bei der "Hessen", dass der nächste Besuch eigentlich schon so gut wie ausgemacht ist. Wer auf der "Hessen" fährt, der sollte doch unbedingt auch die Foaset in Foll kennenlernen, oder? Herr Oberbürgermeister – bitte vormerken! (Jutta Hamberger) +++