Hessischer Landespreis Baukultur

Fünf Projekte ausgezeichnet - "Freiräume in Stadt- und Ortszentren"

"Fünf innovative Projekte, die zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen"
Fotos: Rene Kunze

07.07.2023 / FULDA - "Eine Ehre für Fulda" - mit diesen Worten dankte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) am Donnerstagnachmittag der Landesinitiative Baukultur in Hessen für die Austragung der Preisverleihung des sechsten Hessischen Landespreis Baukultur in der Domstadt. Im "Torhaus" des Sonnengartens auf der Landesgartenschau wurden an diesem sonnigen Tag fünf Projekte ausgezeichnet. "Freiräume in Stadt- und Ortszentren" war das diesjährige Leitmotiv, welches im Fokus brandaktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel trug. Fünf Projekte aus Darmstadt, Frankfurt, Geisenheim und Bürstadt überzeugten dabei die Jury und verdienten sich somit die Auszeichnungen. 



Unter den anwesenden Vertretern waren auch Dr. Worms, Staatssekretär im hessischen Ministerium der Finanzen und Jens Deutschendorf, Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr dabei, die nach dem Grußwort von Oberbürgermeister Wingenfeld die Preisverleihung zusammen mit Xenia Diehl vom Kulturbau Hessen moderierten

"Jedes zweite Jahr eine Landesgartenschau!"

"Der Baukulturpreis ist ein Signal, das dem der Landesgartenschau gleicht: Grünflächen und Freiflächen für eine bessere Lebensqualität der Menschen erschaffen. Wir alle geben uns Mühe, um nach besten Wissen und Gewissen unsere Kommunen zu gestalten. Dabei gilt der Dank allen Beteiligten und den Projekten von mehreren Kommunen", so Wingenfeld in seinem Grußwort und führt weiter aus: "Ich denke, dass wir alle den Sinn von Frei- und Grünflächen in Kommunen verstehen, doch die Lücke zwischen dem, was wir uns vorstellen und dem, wie wir es umsetzen ist noch zu groß. Nichtsdestotrotz müssen wir uns die Frage stellen, was wir heute tun können und wie man damit Klimaschutz betreiben kann. Der Preis, der heute verliehen wird, ist dafür ein greifbares Beispiel. An all die Projekte hier: Seid Leuchttürme für Dorf- und Stadtgestaltung." 

Für Oberbürgermeister Wingenfeld darf die Landesgartenschau daher ruhig öfter stattfinden als im Vierjahrestakt. "Mein Wunsch ist es daher, dass die LGS alle zwei Jahre von größeren und kleineren Städten in Hessen veranstaltet wird, so wie es in Bayern schon der Fall ist. Wir lernen hier, was gute Freiräume für Kommunen bedeuten und wie wir unsere Kommunen gestalten."

"Der Klimawandel ist Fakt, ihn kann keiner zurückdrehen"

Nach dem Grußwort vom Oberbürgermeister erklärten Jens Deutschendorf und Dr. Worms, worauf es bei Freiräumen in Stadt- und Ortszentren ankommt. "Es ist wichtig, die Menschen mitzunehmen, sie zu überzeugen und für Akzeptanz zu sorgen. Man benötigt eine soziale Infrastruktur, die in der Lage ist, Grün- und Freiräume zu eröffnen und zeitgleich auf veränderte Klimabedingungen wie Hitze oder Hochwasser reagieren zu können. Auf diese Lösungen und den Umgang mit solchen Problemen kommt es an", erklärt Deutschendorf. 

Auch Dr. Worms legt hier den Fokus klar auf den Umgang mit dem Klimawandel: "Der Klimawandel ist Fakt, ihn kann keiner zurückdrehen. Man muss sich darauf einstellen und sich den veränderten Gegebenheiten anpassen. Dies ist nicht nur eine staatliche oder kommunale Aufgabe, es ist eine Aufgabe für jeden Bürger und jede Bürgerin. Man muss sich fragen: Was kann man dagegen machen? Mehr Grün in die Städte und Gemeinden zu bringen, ist beispielsweise eine Verbesserung des Klimas. Aber auch die Frage, wie man mit den Freiflächen umgeht, ist entscheidend. Die Angebote, die möglichst für viele Menschen gelten sollen, müssen attraktiv und lebendig wirken, damit es angenommen wird", so Dr. Worms. "Freiräume sollen über Generationen erhalten bleiben, gut geplant und stetig erweiterbar sein."

"Fünf innovative Projekte, die zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen"

Etwa 25 Mitglieder aus verschiedensten Bereichen stellten die Jury. Dabei war laut Dr. Constanze Petrow als Vertreterin der Jury wichtig, wie der "Eindruck vor Ort" und "wie das Gefühl und die Atmosphäre" sind. Die Projekte durften nicht länger als zehn Jahre alt sein, manche werden auch erst noch in der Zukunft final realisiert. Unter den 30 unterschiedlichen Bewerbungen waren Kriterien wie der Beitrag zum Klimaschutz, der Mobilitätskrise oder auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen entscheidend. Folgende fünf Projekte wurden daraufhin mit jeweiliger Beschreibung der Jurymitglieder ausgezeichnet:  

Die Landschaftstreppe Ludwigshöhviertel aus Darmstadt: "Ein Wohngebiet im Sinne der Nachhaltigkeit und ein Begegnungsort für Menschen."

Der Rennbahnpark: Frankfurt am Main: "Eine urbane und ökologische Parkanlage, die zum einen großzügig und intim ist und zum anderen zukunftsfähige Aktivitäten bietet."

Der Mainufer: Frankfurt an der ehemaligen Ruhrorter Werft: "Eine urbane Atmosphäre mit vielfältigen Erholungsmöglichkeiten und enormen Potenzial."

Die Neugestaltung des Parks am Blaubach in Giesenheim: "Eine außergewöhnliche und nachhaltige Bepflanzung mit heimischen/exotischen Flair und einem innerstädtischen Erholungsraum mit enormen Qualitäten als Vorbild für andere Projekte."

Bildungs- und Sportcampus Bürstadt: "Ein offener und barrierefreier Campus für alle, mit Fokus aus Bildung, Integration, Nachhaltigkeit, Engagement und ein Identifikations-, Bewegungs- und Begegnungsort der Kleinstadt." (ms) +++

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