Mit zweitem Gasbehälter
Kläranlage Fulda-Gläserzell - Klimaschutz und Effizienzsteigerung
Fotos: Abwasserverband Fulda
01.07.2023 / FULDA -
Am Donnerstag wurde durch den Verbandsvorsitzendenden des Abwasserverbandes Fulda, Stadtbaurat Daniel Schreiner, in Anwesenheit des Vorstandes, Geschäftsführung und Mitarbeitern des Abwasserverbandes Fulda ein zweiter Gasspeicher in der Kläranlage Gläserzell offiziell in Betrieb genommen.
"Die Kläranlage Fulda-Gläserzell hat damit eine neue Innovationsstufe erreicht und setzt wieder Maßstäbe in puncto Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Klimaschutz", so das Statement von Stadtbaurat Schreiner bei der Aktivierung des neuen Gasspeichers.
Die weiteren Optimierungsstrategien führten bereits ab dem Jahr 2015 dazu, dass die Kläranlage Fulda-Gläserzell Energie im Überschuss erzeugt, also mehr Energie generiert als für den Eigenbedarf benötigt wird. Aus dem Faulgas, ein Nebenprodukt der Abwasserreinigung, werden so Jahr für Jahr über hocheffiziente Blockheizkraftwerke 3.100.000 kWh Strom erzeugt, was einem Deckungsgrad von mehr als 105 Prozent entspricht.
Mit dem Potenzial der vollständigen Eigenversorgung wurde in 2017 die Stromerzeugung und der Stromverbrauch in der Niederspannungshauptverteilung neu strukturiert. Mit den technischen Umbaumaßnahmen verfügt die Kläranlage Fulda-Gläserzell seither über die Möglichkeit zum vollständigen autarken Betrieb. Geschäftsführer Jürgen Fehl sieht hier einen wichtigen Baustein für die Betriebssicherheit der Abwasserreinigung, insbesondere im Blick auf mögliche Blackout-Szenarien. "Das Notstromkonzept steht", so Fehl, "und kann Beispiel für andere Klär-anlagen sein!"
Die weitere Optimierung und Sicherstellung der Energieversorgung wurde bereits in 2017 mit einer Konzeptstudie angestoßen. "Mit einem zweiten Gasspeicher soll nun der externe Strombezug weiter reduziert werden, im Idealfall sogar auf "0 kWh" gesenkt werden", so Glocker. Darüber hinaus habe der Abwasserverband Fulda die Erhöhung der Betriebssicherheit und die künftige Rolle der Kläranlage als Energielieferant im Blick.
Trotz Pandemie, Lieferproblematiken und unruhigen Zeiten, auch hinsichtlich der Angebots-preise, zeigte sich Stadtbaurat Schreiner erfreut bei der Inbetriebnahme des zweiten Gasspeichers. Nach gründlicher Entwurfsplanung und intensiven Beratungen im Vorstand wurde eine bewährte Gasbehältertechnik ausgeschrieben. Der neue und zweite Gasspeicher mit 800 cbm Kapazität ergänzt den vorhandenen Gasspeicher (1.000 cbm) ideal und funktioniert absolut sicher und geräuschfrei ohne Fremdenergie.
"Wir sind sehr zufrieden, dieses Großprojekt in schwierigen Zeiten im Kostenrahmen von 800.000 € abgewickelt zu haben", so Jürgen Fehl. Besonderen Dank richtet Fehl an die ausführenden Baufirmen. Mit besten Wünschen bedankten und verabschiedeten sich Vorstand und Geschäftsführung im Rahmen der Inbetriebnahme bei Albert Glocker, der in mehr als zwei Jahrzehnten als Betriebsleiter die Kläranlagen beim Abwasserverband Fulda maßgebend positiv entwickelt hat. (pm)+++