Beste "Dorfbuchhandlung" Hessens
Mit viel Herzblut: Im "Lesezeichen" fühlen sich kleine und große Bücherfans wohl
Foto: Lesezeichen / Börsenverein
14.06.2023 / LAUTERBACH -
Der Begriff "Dorfbuchhandlung" mag ein wenig irreführend sein, gleichwohl ist es eine große Ehre für das "Lesezeichen" in der Vogelsberger Kreisstadt Lauterbach. Und für Inhaberin Gerlinde Becker samt Team, die sich besonders auf den 3. Juli freuen, wenn Ministerpräsident Boris Rhein die Auszeichnung für die "beste Dorfbuchhandlung Hessens" übergeben wird. Rhein wird begleitet von Lothar Wekel, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland.
Die Freude über den Preis ist Gerlinde Becker am Dienstagvormittag im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS noch immer deutlich anzumerken. "Das ist einfach toll und klasse", sagt sie und sieht die Auszeichnung auch als Wertschätzung ihrer Arbeit. Inzwischen sei sie schon 30 Jahre als Buchhändlerin tätig - ein Beruf, "der abwechslungsreich ist und einem viel Gestaltungsfreiräume lässt". Das "Lesezeichen" führt sie seit 1994 als Inhaberin.
Umso mehr freut sich Gerlinde Becker jetzt über Interessierte aus ganz Deutschland, die nach Lauterbach kommen, um die ausgezeichnete Buchhandlung zu besuchen. Insofern macht das "Lesezeichen" auch Werbung für die Kreisstadt und die Region insgesamt.
MP Rhein kommt am 3. Juli
Das sagt der Bürgermeister
Für Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller ist die Auszeichnung "eine Gesamtwürdigung für Gerlinde Beckers Leistung, zum einen als Buchhändlerin, als Veranstalterin von Literatur- und Kulturvorträgen, aber auch als Ideengeberin in vielfältiger Hinsicht für das wirtschaftliche Leben in unserer Stadt. Damit strahlt ihr persönlicher Erfolg auch auf die Stadt Lauterbach. Das alles ist nur aufgrund ihres persönlichen Engagements möglich gewesen, das sie immer mit viel Herzblut und Begeisterungsfähigkeit aktiv einbringt. Für die Zukunft wünsche ich viele gute Ideen und natürlich geschäftlichen Erfolg", so Vollmöller auf O|N-Anfrage.Hintergrund
Der Wettbewerb "Hessens beste Dorfbuchhandlung" ist in diesem Jahr erstmals von der hessischen Staatskanzlei und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufen worden. Gewürdigt werden inhabergeführte Buchgeschäfte im ländlichen Raum, die sich besonders für die Leseförderung und das gesellschaftliche Miteinander einsetzen. Für den mit 10.000 Euro dotierten Preis gab es 53 Bewerbungen. Nicht teilnehmen durften Buchhandlungen mit einem Jahresumsatz von einer Million Euro sowie Geschäfte, die entweder in den fünf kreisfreien Städten des Landes oder in den sieben Sonderstatus-Städten wie Fulda, die mehr als 50.000 Einwohner haben, angesiedelt sind.
Zwischenruf von Bertram Lenz
Die Bezeichnung "Dorfbuchhandlung" im Rahmen der Auszeichnung ist in diesem Falle kein Begriff, den man belächeln sollte, sondern eine Ehre. Denn im "Lesezeichen" werden Bücher nicht einfach nur verwaltet, sondern mit viel Herzblut an Kind/Frau/Mann gebracht.
Nicht zu vergessen Beckers Ansinnen, gerade auch junge Menschen (wieder) für das Lesen zu begeistern. Schülergruppen sind im "Lesezeichen" immer sehr gerne gesehene Gäste.
Insofern kann man die Stadt Lauterbach beziehungsweise die ganze Region dazu beglückwünschen, eine solche Buchhandlung in ihren Mauern zu haben. Auch als Sinnbild dafür, dass der ländliche Raum sich vor nichts verstecken muss. Fazit: Hessens "beste Dorfbuchhandlung" ist immer einen Besuch wert. Entweder zum Kaufen, zum Schmökern oder zum lockeren Austausch über Literatur aller Art. (Bertram Lenz) +++