SG Bornheim - SG Bronnzell 5:0 (3:0)

Karneval in Bornheim: SG Bronnzell ist nur staunender Zaungast

Die SG Bronnzell har den Aufstieg in die Hessenliga schon fast verspielt.
Fotos: Jonas Wenzel - yowegraphy

09.06.2023 / FRANKFURT AM MAIN -  Die SG Bornheim kann schon einmal die Fahrt zum Endspiel um den Hessenliga-Aufstieg am kommenden Mittwoch nach Fernwald planen: Mit 5:0 (3:0) fegte der Vizemeister der Verbandsliga Süd die SG Viktoria Bronnzell im Halbfinal-Hinspiel der Relegation zur Hessenliga vom Platz. Das Rückspiel am Sonntag (16 Uhr) in Bronnzell dürfte keine Hürde darstellen.



"Wir müssen realistisch sein. Es ist fast unmöglich, das noch aufzuholen", sagte Viktorias Trainer Stefan Dresel, der emotional am Boden war und nach der in der Höhe verdienten Pleite feststellen musste, "dass das brutal schmerzt". Zwar stellte Dresel fest, dass seine Mannschaft mit Ausnahme von Keeper Jonas Ritzel, der ein höheres Ergebnis mehrfach mit Glanzparaden verhinderte, kaum stattfand. Aber im gleichen Atemzug schaute er zurück und nach vorne: "Wir haben eine super Saison gespielt, sind als Aufsteiger Vizemeister geworden. Es gibt überhaupt keinen Grund, der Mannschaft einen Vorwurf zu unterbreiten."

Hessenliga-Relegation: SG Bornheim zeigt SG Bronnzell Grenzen auf

Einen, den er hätte vorbringen können: Dass sich Bronnzell nicht wirklich gegen die spielerische Klasse der Gastgeber zur Wehr setzte. Kaum ein Zweikampf wurde gewonnen, kaum einmal ein Foulspiel provoziert. Kapitän Marco Weiss sah das ganz ähnlich, erinnerte sich an die Relegationsrunde zur Verbandsliga, als Bronnzell vor sieben Jahren mit 0:5 bei Bosporus Kassel ebenfalls auf Kunstrasen unterging. "Auch heute wollten wir, aber wir konnten nicht. Das ist alles schwer zu erklären. Aber jetzt wollen wir das Heimspiel am Sonntag wenigstens noch gewinnen, für alles andere braucht es ein Wunder." Schon auf der Heimfahrt, so schwor Weiss seine Mitspieler ein, könne man mit Stolz auf die Saison zurückblicken.

Der Sieg für Bornheim ging auch in der Höhe in Ordnung, weil die Mannschaft vor beinahe 1000 Zuschauern einen tollen Offensivfußball bot, sich nach ausgeglichener Anfangsphase ab dem 1:0 in einen Rausch spielte und beinahe alles gelang. So traf Innenverteidiger Ben Schwarz per Fallrückzieher, Teklu Tewelde zauberte einen Freistoß rein und auch für viele andere Kabinettstückchen blieb den Bornheimern Zeit. Sehr zur Freude der heimischen Fans, deren Liedgut von "Die Ärzte" ("Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe, deine Fußballstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit") über "Jürgen Marcus" ("Eine neue Liga ist wie ein neues Leben) bis hin zu "Heino" (Karneval in Bornheim) reichte. (tg)

Die Statistik:
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SG Bornheim: Colombo; Kadirijij, Schmanke, B. Schwarz, Schuster – Babot – J. Tewelde (85. Rosenkötter), T. Tewelde, Kim (68. Kim) – Lettieri (75. Shahinda), Camara (60. Gure).
Viktoria Bronnzell: Ritzel; Weiss, Pecks, Ruppel, Dugan (84. Jäger) – Sandner (84. Jordan), Milenkovski (64. Breunung), Hohmann, Sternstein – Horenkamp (84. Pfeiffer), M. Weber.
Schiedsrichter: Dennis Jantz (1. SC Kohlheck).
Zuschauer: 970.
Tore: 1:0 Min Jae Kim (15.), 2:0 Ben Schwarz (23.), 3:0 Joel Tewelde (31. Handelfmeter), 4:0 Teklu Tewelde (82.), 5:0 Raphael Gure (89.).
Gelb-Rote Karte: Franz Ruppel (81., Bronnzell). +++

Hinweis:
Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.

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