Gemeinden profilieren sich

Rhön-Tourismus im Aufwind: "Urlaub im eigenen Land wird immer beliebter"

Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe
Foto: Marius Auth

31.05.2023 / REGION - Die Urlaubs-Destination Rhön wird beliebter: 2022 kamen rund 1,43 Millionen Urlauber ins Land der offenen Fernen. Dies entspricht einem Zuwachs von 59 Prozent zum Vorjahr. Vor Corona waren es 1,6 Millionen. 



Die Rhön GmbH erhebt in Zusammenarbeit mit den Rhöner Touristikern, den Gemeinden und Landkreisen eine die Rhön umspannende Statistik über die Besucherzahlen, Auslastungen der Übernachtungsbetriebe und die allgemeine Stimmungslage der Branche.  Die Monate von Juni bis Oktober waren demnach von den meisten Ankünften geprägt - mit einer kleinen Spitze im Juli, dieser Monat konnte sogar die Vor-Corona Jahre toppen.

Die Anzahl der Übernachtungen stieg 2022 um 32 Prozent merklich auf über 4,7 Millionen an. In den Monaten August bis Oktober wurden etwa so viele Übernachtung wie in den Vergleichsmonaten der Jahre vor der Corona-Pandemie generiert. Die Übernachtungsdauer in der Rhön betrug über die Jahre 2018 bis 2022 gesehen, durchschnittlich 4,2 Tage. Vor der Pandemie lag dieser Wert bei 3,5 Tagen, während der Pandemie bei 5,25.

Förderung der regionalen Wirtschaft

Manfred Helfrich, Sprecher der touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) "Die Rhöner" erläutert die Zahlen: "Die Tourismuszahlen der Rhön GmbH beziehen sich auf die Tourismusentwicklung der Drei-Länder-Rhön, also die hessische, die fränkische und die thüringische Rhön. Für alle sechs Rhöner Tourismusgemeinden ist der Tourismus ein bedeutender Baustein der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum. Dadurch werden Einnahmen generiert, die Infrastruktur gesichert und verbessert, die regionale Wirtschaft gefördert und eine öffentliche Wahrnehmung der betreffenden Kommunen nach innen und außen gestärkt. Alle sechs Rhöngemeinden strengen sich an, ihre eigenen Stärken und Vorzüge herauszustellen, können eine breite Vielfalt bieten und haben für sich Nischen für ein eigenes Profil gefunden.

So wirbt die Stadt Gersfeld als heilklimatischer Kurort und als Gesundheitsstädtchen, Poppenhausen (Wasserkuppe) präsentiert sich als 'die Natursportgemeinde der Rhön', Hofbieber wirbt mit dem Malerdorf Kleinsassen und das Ulstertal (Tann, Hilders, Ehrenberg) hat die praktizierte Verwaltungsgemeinschaft auch um den gemeinsamen touristischen Werbeauftritt erweitert.

Urlaub auf Campingplatz

Das Ergebnis lässt erfreuliche Steigerungen erkennen, das im Beispiel der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) wieder den Stand vor der Pandemie in 2019 erreicht. Ähnlich wird es in den anderen Rhöner Tourismusgemeinden sein. Dies ist bemerkenswert, da in 2022 die Auswirkungen der Pandemie noch spürbar waren. Doch das Urlaubsverhalten der Deutschen hat sich etwas verändert, sie verbringen ihren Urlaub auch gerne wieder im eigenen Land. Hier werden die Angebote von Ferienwohnungen, von Ferienhäusern, Chalets, der Wohnmobile und der Campingplätze bevorzugt genutzt und haben sozusagen einen 'Lauf'.

Zwischen den Einwohnerzahlen, der Zahl der angebotenen Betten und der Zahl der Übernachtungen und der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer kann kein Zusammenhang erkannt werden: Gersfeld ist ein Kurstädtchen mit entsprechend langen Verweil-Zeiten der Patienten, die Zahlen für Ehrenberg liefert in der Hauptsache der große Campingplatz, Hofbieber hat nicht genug Betten, um auf ein besseres Ergebnis zu kommen, während Tann zwar viele Betten vorhält, die allerdings offenbar nur mäßig belegt sind." (mau) +++

X