2. Sparkassen Grand Prix und viel mehr

1.600 in der Rhönkampfbahn sorgen für das größte Sportfest in Osthessen

Über die Latte in der Rhönkampfbahn
Fotos: Verein

31.05.2023 / HÜNFELD - Was konnte man vor einem Jahr an dieser Stelle lesen? "Der pure Wahnsinn auf der Rhönkampfbahn" - oder "469 Teilnehmer beim Sparkassen-Grand-Prix bringen Veranstalter an die Grenzen"... Und dann das: Die Meldezahlen für die Wettkämpfe am Samstag explodierten. 530 Athleten gingen an den Start - davon 327 in der Kinder-Leichtathletik. Für den veranstaltenden Hünfelder SV eine echte Herausforderung. 



Die Zeitpläne passten nicht mehr und mussten angepasst werden - und das alles praktisch über Nacht. Altersklassen mussten in zwei Gruppen gesplittet werden, weil die Teilnehmerzahlen für den Weitsprung und das Kugelstoßen zu groß waren. Da floss so manche Schweißperle, das ein oder andere graue Haar kam auch dazu.

Buntes Programm - Kinder-Leichtathletik macht den Anfang

Am Samstag schlug die Stunde der Wahrheit. In der Kinder-Leichtathletik (KiLa) gingen 32 Mannschaften (sechs in der U8, 14 in der U10, zwölf in der U12) wie im vergangenen Jahr in vier Disziplinen an den Start. Los ging es um 9.15 Uhr mit der KiLa U8, die KiLa U12 folgte nur 15 Minuten später - und nach dem Mittag war die KiLa U10 dran. Außerdem die Disziplinen der klassischen Leichtathletik (Weitsprung, Kugelstoßen, Speerwurf, Ballwurf, Hürden, Sprint, Mittelstrecke, etc.). Ein buntes Programm.

Es ging quasi Schlag auf Schlag. Mehr als 1.600 Starts, über 100 Helfer - und etwa 1.600 Teilnehmer und Besucher auf der Rhönkampfbahn. Und das alles an einem Tag. Man kann mit Fug und Recht sagen: Es war das größte Leichtathletik-Sportfest an einem Tag in Osthessen. Der jüngste Teilnehmer war sechs Jahre, der älteste Teilnehmer 87 Jahre. Das Event führte Jung und Alt in einer Veranstaltung zusammen - Breitensport traf auf Spitzensport.

Theorie wird von der Wirklichkeit eingeholt

Und dass die graue Theorie schnell von der Wirklichkeit eingeholt werden kann, musste der Veranstalter gleich zu Beginn erleben. Was war passiert? Im vergangenen Jahr hatte er sich eine wettkampftaugliche Zeitmessanlage zugelegt. Und schon bald gemerkt, dass in Sachen Auswertungsgeschwindigkeit gerade bei großen Teilnehmerfeldern Optimierungsmöglichkeiten notwendig und möglich sind. Der dazu erforderliche Lösungsansatz funktionierte im Test prima - nur in der Praxis sollte es nicht sein.

Anstelle mit zwei Rechnern konnte nur mit einem Rechner an der Zeitmessung gearbeitet werden. Das führte zu Zeitverzögerungen von bis zu einer Stunde. Doch mit der Geduld der Athleten und Besucher meisterte der Veranstalter auch diese Störgröße. Dafür funktionierte der ebenfalls neue "Elektronische Start" tadellos.  Und auch im Wettkampfbüro – der Schaltstelle, in der die IT immer mal wieder Probleme bereitet – lief alles wie am Schnürchen. 

In der Kinder-Leichtathletik wurden sowohl Mannschafts- als auch Einzel-Mehrkampfmeister (U10, U12) ermittelt. 
Die Vertretungen des Hünfelder SV ragten heraus: In der U12-Mannschaftswertung wurde das HSV-Team souveräner Erster - die zweite Mannschaft des Veranstalters holte sich Platz drei.



Zur Erklärung: Um all seine Kinder starten lassen zu können, hatte der Hünfelder SV zwei kleinere Teams gebildet. Der TSV Hilders und der TV Dipperz konnten keine eigenen Mannschaften stellen - und so integrierte der HSV drei Kinder aus Hilders in seine erste Mannschaft - und die drei Kinder aus Dipperz in seine zweite Mannschaft.

Auch die "Großen" boten einiges

Auch bei den "Großen" - aber der U14 - war einiges zu sehen. Zum Beispiel erfüllten sie Normen oder Nebennormen für Deutsche und Süddeutsche Meisterschaften. Es gab einige herausragende Leistungen - und zuhauf persönliche Bestleistungen. Exemplarisch seien Verbesserungen in der "Ewigen Bestenliste des Hünfelder SV" genannt.

So steigerte Johannes Volkemer in der U20 seine eigene Bestmarke im Dreisprung von 12,48 auf nun 12,85 Meter - er knackte die Norm für die Süddeutschen Meisterschaften der U23. Greta Ritz (W15) überbot mit 2.503 Punkten im Block "Sprint/Sprung" (100 Meter, 80 Meter Hürden, Weitsprung, Hochsprung, Speerwurf) ihre bisherige Bestmarke von 2.419 Punkten - sie holte sich die Norm für die Deutschen Block-Meisterschaften. Pech für Greta, dass genau diese Meisterschaften in diesem Jahr nicht stattfinden.

Amelie Witzel verbessert gleich drei Bestmarken

Amelie Witzel indessen verbesserte gleich drei Bestmarken: im Speerwurf (21,45 auf 22,55 Meter), im Ballwurf (37 auf 41 Meter) und im Block "Sprint/Sprung" (2.119 auf 2.295 Punkte). Die Norm im "Sprint/Sprung" hatte 26 Jahre Bestand.

Mara Sodies (W12) steigerte ihre Bestmarke im Speerwurf  - von 17,10 auf nun 17,11 Meter. Emma Derigs (WJU18) setzte mit 13,34 Sekunden eine neue Bestmarke im 100-Meter-Sprint. Finja Waider (WJU20) verbesserte ihre eigene Bestmarke im Weitsprung von 5,31 auf nun 5,35 Meter. Antonia Franke (WJU20) steigerte die 23 Jahre alte Bestmarke im Dreuisprung von 9,91 auf nun 10,42 Meter.

Und last but not least verbesserte Darian Ave (MJU18) seine Bestzeit über 100 Meter von 11,30 auf nun 11,09 Sekunden. Darian ist damit aktuell in seinem Jahrgang die Nummer Sechs in Deutschland auf der 100-Meter-Sprintstrecke - und n Hessen die Nummer Eins. Über 200 Meter ist er die mit Nummer Sieben in Deutschland - in Hessen ebenfalls die Nummer Eins.

Top-Leistungen gab es nicht nur aus Hünfelder Sicht zu sehen. Was für die Hünfelder Athleten gilt, das konnte man auch bei den anderen Vereinen sehen.

Eine Herausforderung für die vielen Helfer 
 
Für das Organisationsteam des Hünfelder SV und die vielen Helfer war diese Veranstaltung erneut eine große Herausforderung. Die Zusammenarbeit der Vereine des Kreises Fulda-Hünfeld funktionierte wieder super, die Stimmung war klasse, das Wetter spielte mit - es machte einfach Spaß.

Ein Ausblick: Am Fronleichnamstag, Donnerstag, dem 8. Juni, finden auf der Rhönkampfbahn der Regionalvorkampf "Kinderleichtathletik-Teamwettbewerb U12" als Ausscheidungswettkampf für die in diesem Jahr in Korbach stattfindenden Hessischen Meisterschaften der U12 statt -  sowie ein "Landesoffener DJMM-Wettkampf U14" statt. DJMM steht für Deutsche Jugend-Mannschaftsmeisterschaft. (pm/wk) +++
 
 


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