Pfingstmusiktage
Pfingsten als Fest der Kraft und der Hoffnung

Fotos: Traudi Schlitt
29.05.2023 / LAUTERBACH - Schöner hätte das Pfingstfest kaum beginnen können als in der morgenlichtdurchfluteten evangelischen Stadtkirche in Lauterbach. Dort fand am Pfingstsonntag anlässlich des dritthöchsten Feiertages der Christen und der Pfingstmusiktage ein feierlicher musikalischer Gottesdienst statt.
Diesen gestalteten Pfarrer Sven Kießling, Kantorin Claudia Regel an der Orgel und das Lauterbacher Vokalensemble, dessen Chorleiterin ebenfalls Claudia Regel ist.
Die großartige Interpretation von "Festive Trumpet Tune" an der Orgel gleich zu Beginn des Gottesdienstes unterstrich den musikalischen Anspruch, dem Regel und ihr Chor durchgängig gerecht wurden. Dies zeigten sie gleich bei ihrem ersten Stück, das sie nach der Psalmlesung darboten: "Cantate Domino" gaben die Sängerinnen und Sänger zum Auftakt zum Besten – sehr vielstimmig, doch akkurat und ausgezeichnet in der Interpretation der wechselnden Stimmungen.
"Sicut cervus"
Als Teil der Liturgie integrierte sich der Gesang in den Gottesdienst und der Chor griff mit dem Lied "Sicut cervus" inhaltlich die Pfingstbotschaft auf, über die Pfarrer Sven Kießling sprach: die Sehnsucht nach einem liebenden, stärkenden Gott. Das "Alleluja – Lobe den Herrn" nach der Schriftlesung übernahm das Vokalensemble und bot den Gottesdienstbesuchern damit ein vielstimmiges Loblied voller Kraft, das zunächst die Frauenstimmen dominierten und in das die Männer immer mehr eintraten, bis eine gewaltige rhythmische Entwicklung der großen Freude Ausdruck verlieh und die Gäste in der Kirche begeisterte. Sie ließen sich zu einem spontanen Applaus hinreißen, der auch den Sängerinnen und Sängern guttat.Das gesungene Kyrie setzte einen feierlichen und spirituellen Schlusspunkt unter die Predigt und das Gebet. Zum Abschluss dieses – wie Sven Kießling im Namen der Besucherinnen und Besucher befand – "wunderbaren Festgottesdienstes" sangen die Ensemble-Mitglieder noch das Frühlingslied "Geh aus, mein Herz". Den Klassiker von Paul Gerhardt interpretieren sie in einem einerseits freudestrahlenden, andererseits nachdenklichen Arrangement von Anka Hirsch, die dem Stück neue Passagen hinzugefügt hat – auch ein neues Ende, nämlich die musikalische Frage nach "What a wonderful World". (pm) +++